Menschen mit Masken auf der Straße
APA/AFP/Alex Halada
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Coronavirus

Stadt Graz rüstet sich für Omikron-Hoch

Die Infektionszahlen sind derzeit in Graz so hoch wie noch nie zuvor in dieser Pandemie. Man habe sich vorbereitet, um die wichtige Infrastruktur zu schützen, heißt es von der Stadt, die appelliert, sich an die Maßnahmen zu halten.

Die 7-Tages-Inzidenz beträgt in der Landeshauptstadt momentan 811,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner – das ist ein noch nie dagewesener Rekordwert.

„Wand rückt deutlich näher“

„Die Wand – also der prognostizierte Anstieg durch die Omikron-Infektionen – rückt deutlich näher“, bestätigt Eva Winter den Anstieg, der durch die hochinfektiöse neue Omikron-Mutation ausgelöst wird. Die Leiterin des Gesundheitsamtes appelliert, verstärkt alle Schutzmaßnahmen in geschlossenen Räumen wie auch im Freien zu beachten: Dazu gehört, den Abstand zu anderen Personen einzuhalten, FFP2-Masken zu tragen und sich impfen zu lassen oder die Impfung auffrischen lassen.

„Omikron weist eine höhere Virenlast in den oberen Atemwegen auf und ist viel ansteckender. Omikron verläuft zwar milder, aber auch eine solche Infektion kann zu ernsten Problemen und Langzeitschäden führen“, betont die Medizinerin.

Infrastruktur möglichst schützen

„Während der vergangenen Wochen haben sich alle Einrichtungen der Stadt Graz bestmöglich vorbereitet“, so Gilbert Sandner, stellvertretender Leiter des behördlichen Führungsstabs: „Digitaler Parteienverkehr und fix eingeteilte Teams bei den Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Homeoffice, wo es möglich ist, und Online-Meetings sollen sicherstellen, dass es möglichst geringe Ausfälle aufgrund von Corona gibt.“

Der behördliche Führungsstab habe daher gemeinsam mit weiteren Verantwortlichen entsprechend umfangreiche Schutzmaßnahmen umgesetzt. „Dadurch sollen die CoV-bedingten Ausfälle innerhalb der Dienststellen möglichst gering gehalten werden, aber auch der Schutz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Dienst sichergestellt werden“, so Sandner.

Im Bereich der kritischen Infrastruktur der Stadt Graz, wie zum Beispiel der Feuerwehr, der Müllabfuhr, Energie-/Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung, öffentliche Verkehrsmittel und in den Geriatrischen Gesundheitszentren, wurden erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen, damit diese wichtigen Leistungen gesichert bleiben – dazu zählen neben den oben erwähnten organisatorischen Maßnahmen auch umfangreiche Test- und Hygienemaßnahmen sowie individuelle Stufenpläne.

Contact Tracing: Grenzen bei exponentiellem Anstieg

„Auf den Anstieg der Infektionszahlen ist unser Contact-Tracing-Team zwar vorbereitet, steigen die Anforderungen jedoch exponentiell, gelangen auch wir, so wie alle Organisationen, an die Grenzen“, betont Erwin Wieser, Leiter des Contact-Tracing-Teams. Der Personalstand im Bereich des Contact Tracings, Koordination und Backoffice sei in den vergangenen Wochen und Monaten verdoppelt worden, die Datenbank und Workflows seien optimiert und könnten damit die Absonderung positiv getesteter Personen und die Kontaktnachverfolgung noch gut bewältigen.

„Verdoppeln, verdreifachen oder vervielfachen sich jedoch die Infektionen, werden Kontaktpersonen nicht mehr zu 100 Prozent oder mit zeitlicher Verspätung nachverfolgt und abgesondert. Sollten alle Daten vorhanden sein, könnte eine Absonderung automatisch ohne weiteres Telefonat erfolgen“, so Wieser.

„Geben Sie uns wichtige Informationen“

Die Contact Tracer appellieren an alle Personen, die von ihnen kontaktiert werden: „Geben Sie uns die Informationen, die wir benötigen, um die Qualität und Quantität unserer Arbeit aufrecht erhalten zu können. Erzählen Sie uns, wo sie sich angesteckt haben könnten, und wen Sie im infektiösen Zeitraum (48 Stunden vor Ihrem Symptombeginn) getroffen haben. Dies ist wichtig für die Aufklärungsrate bzw. für die Unterbrechung von Infektionsketten, und nicht um jemanden zu bestrafen“, betont Erwin Wieser.

Mit längeren Wartezeiten bei Tests zu rechnen

Steigen die Infektionszahlen – so wie derzeit – stark an, werden die Wartezeiten auf die PCR-Testergebnisse ebenfalls länger: In den Laboren, die die Ergebnisse auswerten, komme es bei einer Vervielfachung der Anforderung oft zu Engpässen, heißt es. Derzeit ist bei den PCR-Gurgeltests mit längeren Wartezeiten zu rechnen – diese Verzögerungen sollten bei den Planungen berücksichtigt werden. Die behördlich angeordneten Tests, die das Rote Kreuz durchführt, erfolgen derzeit trotz der hohen Zahlen noch ohne längere Wartezeiten.

Schulen und Kindergärten „gut vorbereitet“

Die städtischen Kinderkrippen, Kindergärten, Horte und Pflichtschulen seien gut auf diese Situation vorbereitet, heißt es weiter. Durch Sicherheitsphasen, vielfältige (Notfall-)Maßnahmen und hohes Sicherheitsbewusstsein der PädagogInnen werde alles unternommen, um Grazer Bildungseinrichtungen zu einem sicheren Ort für die Kinder zu gestalten. Quarantäneregeln, etc. können aber natürlich zu Schließungen führen.