Eier, Eierkarton, Ostereier, Freilandeier
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Landwirtschaft

Herkunftskennzeichnung „unverzichtbar“

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat am Mittwoch angekündigt, noch heuer eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung umzusetzen – für die steirische Landwirtschaftskammer ein „unverzichtbarer“ Schritt.

Konkret fordert Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger die verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Primärzutaten wie Milch, Fleisch und Eiern und zwar sowohl bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln, Wurst und Käse, als auch bei Gemeinschaftsverpflegungen in Kantinen und Mensen. Ein erster Entwurf dazu sei bereits vorgelegt worden – mehr dazu in Herkunftskennzeichnung „noch heuer“ (news.ORF.at).

Kennzeichnung auch Wunsch der Konsumenten

Von den Verantwortlichen in der Landwirtschaftskammer Steiermark wird dieser Vorstoß schon seit längerem eingefordert – mehr dazu etwa in Fleisch soll besser gekennzeichnet sein (29.3.2021) –, die Herkunftskennzeichnung sei für das wirtschaftliche Überleben der steirischen Landwirte unverzichtbar, sagt Direktor Werner Brugner: „Wir haben die Situation, dass sich das 86 Prozent der Konsumenten auch wünschen, damit sie wissen, was sie einkaufen, und woher die Produkte kommen. Insofern gibt es ja auch ein klares Übereinkommen im Regierungsprogramm. Die Verordnungen sind in Vorbereitung, in finaler Phase. Alle warten darauf, dass sie umgesetzt werden.“

Kennzeichnung AT auf einer Verpackung
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Mit Kennzeichnung steige auch Wertschöpfung

Die Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln wäre letztlich eine Win-Win-Situation für alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten, meint Brugner und rechnet vor, dass in der Steiermark pro Jahr 500 neue Jobs entstehen würden, wenn jeder nur um ein Prozent mehr heimische Lebensmittel kaufen würde. Außerdem würde die Wertschöpfung in der Steiermark um 18 Millionen Euro steigen: „Der Konsument muss die Wahlfreiheit haben und muss dadurch auch den heimischen Arbeitsmarkt unterstützen können.“

Druck „steigt auch international“

Da Frankreich mit gutem Beispiel voran geht und etwa bei Fleisch die Herkunftskennzeichnung einführt, aber auch Italien, Finnland und die Schweiz auf nationale Lösungen drängen, ist Brugner zuversichtlich, dass die Kennzeichnungspflicht auch in Österreich wie angekündigt kommen wird, denn der Druck steige: „Wir haben derzeit extrem hohe Betriebsmittelpreise, wir sind am Anschlag in vielen Sparten. Der Druck steigt von den Bauern, der Druck steigt von den Konsumenten, und der Druck steigt auch international. Es gibt Länder, die solche Dinger in der Pipeline haben, und es ist die Kommission dringend gefordert, auch europäisch entsprechende Regelungen zu treffen.“ In Österreich sei jetzt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) gefordert, so bald als möglich ein entsprechendes Gesetz vorzulegen.