Kinderskikurs, Kinder heben die Hände in die Höhe in Faschina
Seilbahnen Faschina
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Wirtschaft

Großer Ansturm auf Schulskikurse

Der hohen CoV-Fallzahlen zum Trotz lockert die Bundesregierung die Maßnahmen weiter. Auch Schulskikurse sind wieder erlaubt, was zu einer großen Nachfrage in den steirischen Skigebieten führt.

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) kündigte am Montag weitere Lockerungen in den Schulen an, darunter den Wegfall der Maskenpflicht am Sitzplatz und dass mehrtägige Schulveranstaltungen und Schulskikurse ab der kommenden Woche wieder möglich sind – mehr dazu in Maskenpflicht am Plätz fällt in allen Schulen. Die steirischen Skigebiete rüsten sich für die nächsten Wochen.

Telefone laufen heiß

Nachdem fast zwei Jahre keine Schulskikurse stattfinden konnten und die Skigebiete auch heuer im Jänner Einbußen verzeichneten, freuen sich Skigebiete und Beherbergungsbetriebe jetzt auf den Rest des Winters. Bei Erwin Petz, Geschäftsführer auf der Riesneralm, auf der auch eine Unterkunft für Gruppen betrieben wird, laufen die Telefone seit Montag heiß: „Unsere Stammschulen haben sofort Kurse gebucht, wir sind bis Ostern ausgebucht. Gleichzeitig sind viel neue Schulen, die hereinkommen wollen, aber größere Gruppen können wir nicht mehr nehmen, da die Schulen jetzt die Kurse abhalten wollen.“

Schulveranstaltungen wieder möglich

Ab kommender Woche sind Schulveranstaltungen wie etwa Skikurse wieder möglich. Zwei Jahre lang waren sie infolge der Covid-Maßnahmen nicht erlaubt.

Auch Tanja Klinger, Leiterin der Skischule Klinger in Modriachwinkel hofft auf eine gute Buchungslage nach schwierigen Zeiten: „Jänner und Februar waren schwach, das ist jetzt die erste Woche, wo wieder Kinder hier sind.“ Rund 50 Prozent der Kinder waren früher völlige Anfänger, mittlerweile sei diese Gruppe auf 80 Prozent gestiegen, sagt Klinger. „Die Kinder haben sehr darunter gelitten, und wir hoffen, dass wir jetzt wieder eine Art Normalität aufbauen können.“

CoV-Pandemie sorgt für Nachwuchsproblem

Schulskikurse würden den Tourismus ankurbeln, seien aber auch wichtig für die Skination Österreich, sagt die Präsidentin des steirischen Skiverbandes, Renate Götschl. Sie sieht jetzt schon ein Nachwuchsproblem: „Es ist schwierig zum Nachholen. Zwei Jahre sind ein langer Zeitraum, aber wenn man jetzt mit guten Programmen gegensteuert, kann man die wieder auffangen. Die Vereine leben ja vom Nachwuchs, den sie bekommen.“

Auch Schüler, Lehrer und Eltern würden schon darauf warten, dass Schulskikurse möglich sind, heißt es auch bei der Schulbehörde: „Natürlich ist jetzt alles sehr kurzfristig, aber wir gehen schon davon aus, dass einige jetzt noch Wintersportwochen durchführen werden“, sagt Andreas Hausberger, Fachinspektor für Sportunterricht.

Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent

Wirtschaftlich wichtig sind Skikurse zudem für die Jugend- und Familiengästehäuser (JUFA), sagt deren Gründer Gerhard Wendl. Durch abgesagte Skikurse gab es einen Umsatzrückgang im Jänner von 30 Prozent – sehr kulante Stornobedingungen führen jetzt vermehrt zu Buchungen sowohl für Projekttage im Mai und Juni als auch für Skikurse: „Man hat bei uns bis zu 48 Stunden vorher stornieren können und selbst für Schulen, die noch ein alternatives Angebot suchen, gibt es noch Platz. Ganz besonders freuen sich die Kinder, die sich nach einem Outdoor-Programm sehnen.“

Land fördert Skiskurse

Auch das zuständige Tourismusresort von Landesreätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) wird alle Schulskikurse, die den Rest des Winters noch stattfinden, wieder fördern. Im Rahmen der Schulskikurs-Förderung werden die Kosten für den Hin- und Rücktransport von der Schule zum Skikursort per Bus oder Bahn übernommen. Findet der Transport mit dem Bus statt, müssen mindestens drei Angebote von Busunternehmen aus der Steiermark eingeholt werden, wobei der Bestbieter auszuwählen ist. Bei Transport mit der Bahn genügt die Vorlage der Tickets. Der Skikurs muss in der Steiermark abgehalten werden und mindestens vier Übernachtungen umfassen. Insgesamt stehen 200.000 Euro zur Verfügung.

Förderanträge ab sofort möglich

Kosten für Transfers während des Skikurses können nicht gefördert werden. „Für den heimischen Tourismus und unser Image als Wintersportland ist es essenziell, die steirischen Kinder und Jugendlichen für den Wintersport zu begeistern. Mit der Förderung von Schulskikursen wollen wir dazu auch in diesem Winter einen Beitrag leisten“, sagte Landesrätin Eibinger-Miedl.

Die Förderung kann von allen steirischen Schulen, vertreten durch die Schulleitung oder die Organisationsleitung, beantragt werden. Projekte können ab sofort mittels Antragsformular eingereicht werden. Anträge werden nach dem Zeitpunkt ihres Einlangens behandelt, wobei alle Unterlagen vorliegen müssen.