Eintrittsnachweis in Gastronomie
APA/GEORG HOCHMUTH
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Coronavirus

Lockerungen: Aufatmen in vielen Bereichen

In nicht einmal drei Wochen, am 5. März, werden praktisch alle Corona Schutzmaßnahmen aufgehoben. Seilbahnen, Gastronomie und Veranstalter sind erleichtert, wenn auch mit einem Wermutstropfen.

Am Mittwoch gab die Bundesregierung nach Beratungen mit den Landeshauptleuten bekannt, dass mit 5. März fast alle CoV-Maßnahmen aufgehoben werden sollen – mehr dazu in Große Lockerungen mit 5. März (news.ORF.at) und in Weitgehende Öffnungen ab 5. März. Erste Erleichterungen gibt es aber schon am kommenden Samstag.

Lockerungen erfreulich, aber für viele kurzfristig

In fast allen Bereichen wird ab dem 19. Februar aus 2-G 3-G – für viele Wirtschaftszweige, etwa Seilbahnen, Gastronomie oder Veranstalter, ist das eine große Erleichterung. Doch diese Lockerungen kämen einmal mehr sehr plötzlich und ohne ausreichende Vorlaufzeit, und für viele bedeute das nun eine große logistische Herausforderung.

Reaktionen auf Lockerungen

Seilbahnen: Hoffen auf gute Semesterferien

Fabrice Girardoni, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, hätte sich eine frühere Bekanntgabe der Lockerungen und somit mehr Vorlaufzeit gewünscht. „Es ist erfreulich, dass -spät, aber doch – die Information raus gegangen ist, dass auch wir dabei sind. Ursprünglich waren wir da ja nicht mitgedacht. Ich hoffe, dass es nicht zu spät verlautbart wurde, weil wir eine gewisse Vorlaufzeit bei den Buchungen haben, und Buchungen sind wichtig für die Semesterferien. Alles in allem bin ich aber froh, dass wir bei der 3-G-Welle mit dabei sind.“

Veranstaltungswirtschaft vermisst Fahrplan

Ähnlich fällt die Reaktion von Jakob Gailhofer vom Verband der österreichischen Veranstaltungsindustrie aus – ab 5. März sind Veranstaltungen in der Steiermark wieder uneingeschränkt möglich: „In Wahrheit war der Schritt allerhöchste Zeit für die gesamte Veranstaltungwirtschaft. Der einzige Wermutstropfen bleibt, dass es wieder sehr, sehr spät bekanntgegeben wurde und wieder kein Fahrplan rechtzeitig erstellt wurde.“

Erst frühestens zu Ostern könne es realistisch möglich sein, größere Veranstaltungen wieder auf die Beine gestellt zu haben, so Gailhofer: „Behördenwege, Ticketing, Eintrittskarten verkaufen, bewerben – schon ein Prozess, der eine gewisse Zeit dauert. Trotzdem ist natürlich dieser Schritt überfällig gewesen und von unserer Seite als äußerst positiv zu bewerten.“

Gastro erfreut über Wegfall der Kontrollen

Positiv gestimmt zeigt sich auch die steirische Gastronomie. Die Sperrstunde fällt, die Nachtgastronomie darf ab 5. März uneingeschränkt öffnen – sogar ohne G-Kontrollen. Fachgruppenobmann Klaus Friedl ist erleichtert: „Wir wollten nie diese behördlichen Tätigkeiten machen. Als Mitarbeiter hat man immer so das Gefühl gehabt, man ist ein kleiner Polizist, wenn man um einen 2-G-Ausweis fragt. Das ist eigentlich nicht unser Geschäft. Und jetzt sind wir davon entbunden und das freut uns sehr.“

Zwischen Jubel und Besorgnis

Österreich stehen also am 5. März weitreichende Lockerungen bevor, und österreichweit fielen die Reaktionen unterschiedlich aus: Während Vertreter der Nachtgastro jubeln, reagieren Landeshauptleute – darunter auch Hermann Schützenhöfer (ÖVP) – zufrieden, wenn auch skeptisch. Kritisch bis besorgt äußerten sich Teile der Opposition und erste Fachleute – mehr dazu in Zwischen Jubel und Besorgnis (news.ORF.at).

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verteidigte Mittwochabend in der ZIB2 noch einmal die von der Regierung angekündigten Öffnungsschritte trotz anhaltend hoher Infektionszahlen: Mehrmals verwies er auf die „stabilen Verhältnisse auf den Normal- und Intensivstationen“ und auf die Prognosen, wonach die Zahl der Neuansteckungen demnächst sinken werde – mehr dazu in Mückstein verteidigt Öffnungsschritte (news.ORF.at).

Mückstein: Impfpflicht wird umgesetzt

Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) geht davon aus, dass Nichtgeimpfte ab Mitte März 2022 gestraft werden. Ob Türkis-Grün den Österreichern eine vierte Injektion gegen das Coronavirus für eine eventuelle Welle im Herbst vorschreibt, werde auf Basis von Einschätzungen von „Expertinnen und Experten“ entschieden.

Auf dem Prüfstein steht jedenfalls das Testen: Bis 31. März bleibt das breitflächige Testangebot in Österreich kostenlos, so Mückstein; wie es danach weitergeht, soll die gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) erarbeiten. Mückstein sprach sich für „gezieltes Testen“ aus. Wien hofft, sein PCR-Testsystem aufrechterhalten zu können – mehr dazu in Teststrategie am Scheideweg (news.ORF.at).