Schild CoV-Teststraße
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Coronavirus

Lockerungen: Teststrategie wird überdacht

Ab 5. März sollen die CoV-Schutzmaßnahmen weitgehend außer Kraft gesetzt werden. Das betrifft auch die Teststrategie: Laut Land werden die Teststraßen wohl rückgebaut werden müssen, dadurch wackeln auch Jobs.

Am Mittwoch gab die Bundesregierung nach Beratungen mit den Landeshauptleuten bekannt, dass mit 5. März fast alle CoV-Maßnahmen aufgehoben werden sollen – mehr dazu in Große Lockerungen mit 5. März (news.ORF.at) und in Weitgehende Öffnungen ab 5. März.

Hellmut Samonigg, Rektor der Med-Uni Graz, ist in einer ersten Reaktion zurückhaltend: Er meint, so schnell hätte man nicht so viel öffnen müssen – er hätte noch zwei Wochen gewartet und geschaut, ob die Infektionszahlen sinken. Etwas anders klingt das beim ärztlichen Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene, Klaus Vander: Der Grazer bezeichnet den Schritt der Regierung als mutig – da die Patientenzahlen in den Spitälern derzeit stabil sind und ein starker Anstieg nicht in Sicht ist, seien Lockerungen laut Vander vertretbar – mehr dazu in Fachleute mit gemischten Reaktionen (news.ORF.at).

Kommen Lockerungen zu früh?

Die neuen Lockerungen der CoV-Maßnahmen werden quer durch das Land heftig diskutiert: kommen die Lockerungen zu früh oder ist der Zeitpunkt richtig?

Mückstein für „gezieltes Testen“

Das breitflächige Testangebot in Österreich bleibt bis 31. März kostenlos, so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch; wie es danach weitergeht, soll die gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) erarbeiten. Mückstein sprach sich für „gezieltes Testen“ aus – mehr dazu in Teststrategie am Scheideweg (news.ORF.at).

Mückstein: Impfpflicht wird umgesetzt

Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) geht davon aus, dass Nichtgeimpfte ab Mitte März 2022 gestraft werden. Ob Türkis-Grün den Österreichern eine vierte Injektion gegen das Coronavirus für eine eventuelle Welle im Herbst vorschreibt, werde auf Basis von Einschätzungen von „Expertinnen und Experten“ entschieden.

Die Öffnungsschritte machen die Gratistests auch für Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) obsolet, hätten sie doch bisher 2,6 Mrd. Euro an Steuergeldern gekostet. Brunner sagte daher am Donnerstag in einem ATV-Interview: „Die Öffnung wird stattfinden, und dann braucht es auch keine Gratistests mehr.“

Beim Land Steiermark bittet man nun um etwas Geduld – die Ankündigungen der Regierung wären quasi ohne Vorwarnung gekommen. Dass der Grüne Pass ab 5. März nicht mehr gebraucht wird, das Testen stark eingeschränkt werden soll und dann nach dem 31. März vermutlich sogar kostenpflichtig ist, sorgt wohl auch dafür, dass das Land die Testkapazitäten rückbauen muss.

Viele Jobs wackeln

Von den Verantwortlichen heißt es dazu am Donnerstag, dass man wohl viele der derzeit 800 Beschäftigten in den Teststraßen ab April nicht mehr einsetzen wird können – nun müsse man schnell entscheiden, wie viele man beim AMS-Frühwarnsystem anmeldet, denn die eingesetzten Arbeitskräfte hätten eine Sechs-Wochen-Frist im Vertrag.

Bisher hätten die Tests 2,6 Mrd. Euro an Steuergeldern gekostet. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sagte daher am Donnerstag in einem ATV-Interview: „Die Öffnung wird stattfinden, und dann braucht es auch keine Gratistests mehr.“