gefroren Knospe
Wolfgang Mazelle
Wolfgang Mazelle
Landwirtschaft

Frost: Obstbauern atmen durch und zittern weiter

Die steirischen Obstbauern dürfen fürs Erste durchatmen: Die Frostnacht von Sonntag auf Montag fügte den Apfel-, Birnen- und Steinobstkulturen keinen Schaden zu. Allerdings ist die Gefahr noch nicht gebannt.

In der Nacht auf Montag erreichten die Temperaturen maximal minus zwei Grad – dadurch entstanden vorerst keine Schäden, sagt der Obmann des steirischen Obstbauverbandes, Manfred Kohlfürst: „Bei Apfel und Birne sind wir eh noch nicht so weit in der Entwicklung, und ich habe mit der Kernobstberatung der Kammer gesprochen, und von dieser Seite habe ich die Bestätigung, dass keine Schadensmeldungen oder keine Schäden zu erwarten sind.“

Vegetation beginnt früher

Für die nächsten Tagen werden wieder frühlingshafte Temperaturen prognostiziert; diese und die Niederschläge der letzten Tage führen dazu, dass man spätestens ab Mitte, Ende April beispielsweise bei Apfelkulturen wieder in ein kritisches Stadion kommt, sofern es kurz nach der Befruchtung der Blüten wieder Spätfröste gibt: „Wir haben eben jetzt eine Verfrühung der Apfelblüte oder generell der Vegetation um etwa zwei Wochen, die wir in den letzten Jahrzehnten beobachten. Die Fröste kommen aber trotzdem Ende April, und das ist unsere größte Sorge“, so Kohlfürst.

Öfen oder Beregnung helfen, sind aber teuer

Um die Blüten aufgrund dieser Spätfröste zu schützen, investierten viele heimische Obstbauern in den letzten Jahren in Frost-Beregnungsanlagen, oder sie beheizten die Obstkulturen mit Öfen – doch beide Varianten sind sehr kostenintensiv und beispielsweise das Beheizen aus wirtschaftlicher Sicht nur wenige Nächte sinnvoll: „Diese Heiztechnik, die man da hat mit diesen Öfen, ist für kleinere Flächen natürlich eine gute Alternative, beim Steinobst aber gehen vielleicht drei Nächte oder vier, dann ist man mit den Kosten erledigt – dann hat man das, was man eigentlich Umsatz macht, verheizt. Das ist sicher eine schwierige Geschichte“, sagt Kohlfürst. Frostberegnungsanlagen wiederum seien in besonders exponierten Lagen nicht möglich.