Reiseimpfung
Med Uni Graz
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Gesundheit

Fernreisen: Mediziner empfehlen Impfschutz

Sommerzeit ist Reisezeit. Nach mehr als zwei Jahren Coronaviruspandemie planen viele Steirerinnen und Steirer im heurigen Sommer Fernreisen. Fachärzte empfehlen eine gewissenhafte Planung im Hinblick auf Impfungen und medizinische Prophylase.

Laut einer aktuellen Umfrage des Steiermark Tourismus haben auch heuer wieder viele Steirerinnen und Steirer vor, im eigenen Bundesland Urlaub zu machen. Auch die heimischen Tourismusbetriebe sehen zahlreiche Buchungen von steirischen Touristen – mehr dazu in Steirer urlauben gerne in der Heimat (6.07.2022).

Dennoch zieht es viele in die Ferne. Eine Reise sollte ein unvergessliches Erlebnis sein und nicht durch unerwünschte Mitbringsel getrübt werden. Egal ob man in Österreich verreist oder ans andere Ende der Welt fliegt: Man sollte vorsorgen und seinen Impfpass auf dem aktuellesten Stand halten, empfehlen Fachärzte der Med Uni Graz. Bei Fernreisen gilt es zu bedenken, dass manche Infektionskrankheiten, die in unseren Breiten nicht vorkommen, in anderen Ländern häufig auftreten können. Spezielle Reiseimpfungen haben hier das Ziel, Reisende bestmöglich zu schützen.

Fachärzte und Reisemediziner informieren

Ein guter Zeitpunkt für eine Reiseberatung und die Kontrolle des Impfpasses ist in etwa fünf bis sechs Wochen vor einer Reise. Nicht nur für Österreich, sondern für alle Reiseziele zum Standard gehört ein aufrechter Impfschutz bei Diphtherie, Tetanus, Polio und Keuchhusten sowie Hepatitis A und B. Weiters wichtig sind die Masern-/Mumps-/Rötelnimpfung sowie speziell für Österreich und umgebende Länder die FSME-Impfung. Je nach Urlaubsland, aber auch Reisestil können spezielle Reiseimpfungen dazukommen.

Frühzeitige Planung statt Reiseabbruch

Kennt man seine genaue Reiseroute, kann ein Impfplan erstellt werden. Dabei ist zwischen empfohlenen und tatsächlich vorgeschriebenen Impfungen zu unterscheiden. Empfohlene Impfungen sind dabei für eine Einreise zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber in jedem Fall trotzdem ratsam, um sich vor regional häufig auftretenden Krankheiten zu schützen. Dazu gehören je nach Region Impfungen gegen Krankheiten wie Tollwut, Hepatitis B, Meningokokken oder Typhus. Für einige Länder gibt es bei manchen Impfungen, wie z. B. Gelbfieber, auch einen verpflichtenden Nachweis bei der Einreise, d. h., ohne Impfung darf man in diese Länder nicht einreisen, im schlimmsten Fall beendet man seinen Urlaub mit einem verfrühten Flug zurück in die Heimat.

Oft Mehrfachimpfungen notwendig

Als kompetente Ansprechpersonen bei Impfungen ganz allgemein und Reiseimpfungen im Speziellen können geschulte Reisemedizinerinnen wie jene der Reisemedizinischen Beratungsstelle der Med Uni Graz zur Seite stehen. Sie wissen über gesetzliche Vorgaben, lokale Gegebenheiten und Impfpläne oder Ausbruchsgeschehen Bescheid.

Während bei Standardimpfungen oftmals eine einfache Auffrischungsimpfung ausreichend ist, können bei manchen Reiseimpfungen mehrere Teilimpfungen notwendig sein, zwischen denen eine gewisse Zeitspanne vergehen muss. Wer sich also erst im Sommer um seine Impfungen kümmert, kann eventuell zu spät dran sein.

Beratung und Prophylaxe

Reisemedizin beinhaltet aber nicht nur die Vorsorge durch Impfungen, sondern auch die Prophylaxe vor Krankheiten auf anderen Wegen. Die Ärzt*innen der Reisemedizinischen Beratungsstelle Graz oder ähnliche Einrichtungen in Österreich informieren über Hygieneregeln, geben Tipps, wie man sich vor Insektenstichen am besten schützt, und können bei der medikamentösen Prophylaxe, z. B. bei Malaria, beraten. Wer verreist und auf Nummer sicher gehen will, wendet sich daher am besten an Reisemediziner.