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Bildung

Elementarpädagogik: Knackpunkt Verdienst

Vergangene Woche hat die Landesregierung ein Maßnahmenpaket gegen die Personalnot in den Kindergärten präsentiert. Von NEOS kommt nun Kritik: Der Verdienst sei im Ländervergleich zu gering. Das könnte sich schon bei Verhandlungen im Herbst ändern.

Erleichterungen bei der Einstellung von Personal ohne Elementarpädagogikausbildung, eine schrittweise Verringerung der Gruppenkinderzahl und eine Prämie bei Ausbildungsabschluss – die steirische Landesregierung präsentierte vergangene Woche ein Paket, um die Personalnot in der Elementarpädagogik zu lindern – mehr dazu in Neuerungen für Elementarpädagogik.

Fehlende Wertschätzung, wenig Gehalt

Kritik kommt nun von NEOS, das sich unter anderem den Verdienst der Pädagoginnen im Bundesländervergleich angesehen hat: Demnach verdienen die steirischen Kindergärtnerinnen um 739 Euro pro Monat weniger als ihre Kolleginnen im Burgenland. Die Gehälter in öffentlichen Kindergärten werden in Österreich von den Ländern festgelegt.

„Um wirklich die einzelnen Bundesländer und die Gehälter der PädagogInnen in den Bundesländern vergleichen zu können, muss man sich jedes einzelne Gesetz der Bundesländer anschauen. Und das haben wir getan. Wie der Gemeindebund Kärnten freundlich hinweist, beträgt das neue Einstiegsgehalt für ElementarpädagogInnen in den Kärntner Gemeinden 2.823 Euro brutto pro Monat. Damit rutscht die Steiermark auf den traurigen letzten Platz“, sagt NEOS-Klubobmann Niko Swatek. Außerdem fehle die Wertschätzung: So bestehe auch mit dem Paket weiterhin die Gefahr, dass viele BetreuerInnen und PädagogInnen den Beruf wechseln würden, so Swatek.

„Auf PädagogInnen und BetreuerInnen vergessen“

Laut der Berechnung von NEOS würde die von der Landesregierung angekündigte Einstiegsprämie in der Höhe von 15.000 Euro steirische ElementarpädagogInnen in den ersten drei Berufsjahren auf ein Bruttogehalt von 2.470 Euro bringen, so der Klubobmann, der zu dem Schluss kommt: „Die Landesregierung hat in ihrem Maßnahmenbündel komplett auf die PädagogInnen und BetreuerInnen vergessen.“

Elementarpädagogik: Knackpunkt Verdienst

Vergangene Woche hat die Landesregierung ein Maßnahmenpaket gegen die Personalnot in den Kindergärten präsentiert. Von NEOS kommt nun Kritik: Der Verdienst sei im Ländervergleich zu gering. Das könnte sich schon bei Verhandlungen im Herbst ändern.

Das höchste Gehalt wird ElementarpädagogInnen im Burgenland ausbezahlt, gefolgt von Wien, dahinter folgen Salzburg und Tirol, wo das Einstiegsgehalt laut NEOS noch immer mehr als 500 Euro brutto über jenem in der Steiermark liege.

Pendeln für mehr Lohn

Das führt laut Alexandra Obendrauf vom steirischen Berufsverband für Elementarpädagogik dazu, dass junge Kolleginnen oft dort hin gehen, wo mehr bezahlt wird: „Ja, es gibt gewaltige Unterschiede, einfach wer der Arbeitgeber, der Dienstgeber ist, und das wir jetzt durch den Personalmangel wirklich spürbar, weil man sich durch den Personalmangel ja wirklich aussuchen kann: Wo möchte ich arbeiten, und was wird mir dort geboten? Und da ist Gehalt natürlich ein Thema.“

Gehaltsverhandlungen im Herbst geplant

Auf die Kritik und die Erhebung von NEOS reagierte am Donnerstag der zuständige Landesrat Werner Amon (ÖVP): Er würde ein höheres Lohnniveau begrüßen, könne aber nicht alleine entscheiden; Verhandlungen soll es im Herbst geben, das bestätigt auch die Gewerkschaft.

Amon stellt klar, „dass natürlich die Gehaltstruktur ein Thema ist. Da möchte ich aber ausdrücklich sagen: Ich bin weder Sozialpartner als Bildungslandesrat, noch bin ich der Verantwortliche für die Gemeindefragen. Das müsste extra verhandelt werden, aber es haben sich ja die Mitglieder der Landeregierung dazu bekannt, dass es im Herbst auch Gespräche mit den Sozialpartnern geben wird.“ Einen Termin für weiterführende Gespräche gebe es noch nicht.