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Chronik

Gemeinden bereiten sich auf Energiesparen vor

Nicht nur einzelne Haushalte versuchen -aufgrund der gestiegenen Preise –, Energie einzusparen – auch die Gemeinden loten aus, wo gespart werden kann. In der Steiermark bereitet man sich auf teilweise drastische Einschränkungen vor.

Am Energiesparen wird in diesem Herbst und Winter wohl kein Weg vorbeiführen: So rief die Stadt Graz am Montag die Frühwarnstufe zum Sparen von Strom, Gas und Fernwärme in und an öffentlichen Gebäuden aus – mehr dazu in Energiesparen: Graz aktiviert Frühwarnstufe (12.9.2022). Die anderen steirischen Städte und Gemeinden werden wohl nachziehen: Sie loten zum Teil schon intensiv ihre Sparpotenziale aus – die Überlegungen sind teils kleinteilig, teils weitreichend.

„Gürtel wird enger geschnallt“

In den steirischen Kommunen bereitet man sich auf einen Winter mit enger geschnalltem Gürtel vor. Die Überlegungen ähneln einander: Die Straßenbeleuchtung herunterfahren, ohne die Sicherheit zu gefährden, die Heizungen in öffentlichen Gebäuden drosseln, ohne die Gesundheit zu gefährden, die Weihnachtsbeleuchtung einzuschränken, ohne die Menschen zu verdrießen.

Leoben: Man kann zehn bis 20 Prozent einsparen

In Leoben, der zweitgrößten Stadt der Steiermark, werde man in den nächsten Tagen das Energiesparprogramm fertig haben, meint Bürgermeister Kurt Wallner: „Wir sind gerade dabei, eine Prioritätenliste zu erstellen. Die Gebäudebeleuchtungen werden hinterfragt. Schwieriger wird es bei der Eishalle, da gibt es ja auch Vereine, und bei den Sportstätten.“ Mit dem fertigen Paket könne die Stadt einiges einsparen, meint Wallner: „Ich schätze, das werden so zehn bis 20 Prozent sein.“

Murau: Es gibt Bereiche wo kein Potential da ist

Als überschaubarer bezeichnet Thomas Kalcher, Bürgermeister von Murau, das Sparpotenzial: „Im Bereich des Hallenbads werden wir auch einsparen müssen. In anderen Bereichen sehe ich es kritischer, etwa, wenn man bei 19, 20 Grad in den Büros arbeiten muss. Und es gibt zum Beispiel ein sehr großes Pflegeheim. Das sind Bereiche, wo ich überhaupt kein Potenzial sehe.“

Gleisdorf: Bürger sollen befragt werden

Die Sparpläne sollen spätestens Anfang Oktober fixiert sein, sind sich alle einig, in Gleisdorf führe der Weg dorthin über die Einwohner, sagt Bürgermeister Christoph Stark: „Wir planen hier eine Bürgerbeteiligung in Form einer digitalen Umfrage, damit die Menschen mitentscheiden können, soweit das möglich ist.“

Und dort, wo sie es bisher noch nicht oder nicht ausreichend getan haben, planen viele Gemeinden, möglichst bald auszubauen: Leoben will beispielsweise mehr Photovoltaikanlagen installieren. Der Krise offensiv begegnen sei jetzt das Gebot, so der Leobener Bürgermeister.

Bundesregierung setzt auf „Mission 11“

„Heute starten wir die ‚Mission 11‘, und wir hoffen, dass so viele wie möglich dabei sind“: Mit diesen Worten gab Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montagvormittag den Startschuss für eine großangelegte Stromsparkampagne. Der Name „Mission 11“ ist Programm: Erklärtes Ziel der auf „kleine Änderungen unseres Verhaltens“ zielenden Energiespartipps ist ein um elf Prozent reduzierter Verbrauch – mehr dazu in Regierung setzt auf „Mission 11“ (news.ORF.at).