„Rotwaffen“
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Chronik

Polizei übt unter hohen Sicherheitsvorkehrungen

Nach dem tödlichen Schusswaffengebrauch in der Landespolizeidirektion Steiermark in Graz laufen die Ermittlungen weiter. Grundsätzlich seien die Sicherheitsvorkehrungen über die Maßen hoch, so ein Polizeiausbildungsexperte.

Grundsätzlich laufen Übungen bei der Polizei nach einem standardisierten Einsatzhandbuch ab. Unterschieden werden dabei das Schießtraining, das interaktive Einsatztraining, das Handhabungstraining oder gruppenorientierte Trainings.

Waffe von Training abhängig

Davon abhängig sei dann die Wahl der Waffe, so Andreas Kohs, Leiter der Abteilung Sondereinheiten der Landespolizeidirektion Wien in Vertretung des steirischen Landeseinsatztrainers, und „für das Handhabungstraining – das Kennenlernen der Waffe, wie lade ich richtig, wie entlade ich, magazinieren, entmagazinieren, Magazinwechsel etc. – wird die sogenannte Rotwaffe verwendet. Diese Waffe ist absolut schießunfähig“.

Polizist erschossen: Auf Waffentausch vergessen

Nach dem tödlichen Schuss bei einer Polizeiübung Mittwochabend im Keller der Landespolizeidirektion Steiermark ist nun der Hergang geklärt: Der Übungsleiter hatte vergessen, seine eigene Dienstwaffe gegen eine Übungswaffe zu tauschen.

Eben diese Waffen werden auch für Gruppentrainings verwendet – also sogenannte Einsatztaktiktrainings, wie es auch bei dem tödlichen Unfall am Dienstag in Graz abgehalten wurde. Bei interaktiven Einsatztrainings wiederum kommen sogenannte Blauwaffen zum Einsatz, die Farbmarkierungsmunitionen verschießen: „In den Räumlichkeiten, wo das interaktive Einsatztraining stattfindet, gibt es keine andere scharfe Waffe als nur die Blauwaffe – da gibt es sonst gar nichts anderes, und das kontrolliert der Einsatztrainer, ob jeder die Blauwaffe hat. Sollte eine andere da sein, entweder die Dienstwaffe oder eine Rotwaffe, ist sofort Trainingsabbruch. Und das gleiche passiert auch mit den Rotwaffen: Das wird ganz genau kontrolliert, dass nur Rotwaffen im Spiel sind und keine andere.“

„Kontrolliert wird immer“

Wie es dennoch sein konnte, dass bei dem Vorfall in Graz eine geladene Dienstwaffe in die Übung kam, kann sich Kohs nicht erklären: „Ich kann mir das nicht erklären, muss ich ganz ehrlich sagen, wie da in den Trainingsbereich eine scharf geladene Waffe kommt, weil kontrolliert wird immer.“