30 Kilometer nördlich von Ho Chi Min City in einem Industriegebiet befindet sich das Werk von Mayr-Melnhof: Auf einer Fläche so groß wie 14 Fußballfelder werden hier in riesigen Hallen Faltschachteln produziert.
Neun Millionen Schachteln – pro Tag
Papier und Farben dafür werden importiert, teils sogar aus Europa – das Produkt wird hier fertiggestellt. Exportiert wird von hier aus fast ausschließlich in den asiatischen Raum. Die größten Abnehmer sind Nestle und Tabakfirmen – so können die rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neun Millionen Zigaretten-Faltschachteln fertigstellen – pro Tag.
Geringe Lohnkosten
Geschäftsführer des Werks ist Errol Tan aus Singapur. Er sagt, die Kosten in Vietnam seien für Unternehmen sehr gering: „Vietnam hat im Vergleich zu anderen Ländern im asiatischen Raum sehr geringe Lohnkosten – der Mindestlohn liegt bei 192 Dollar im Monat. Und der Anteil der Energiekosten an den Produktionskosten liegt bei ein bis zwei Prozent.“
Es werde in Vietnam auch viel um Investoren aus aller Welt geworben: Business-Parks entstehen, und auch das Angebot der Englisch-Kurse ist stark steigend.
Viele Fachkräfte
Der Markt sei daher auch für die heimische Wirtschaft interessant, sagt Nina Zechner von der steirischen Industriellenvereinigung, vor allem auch im Hinblick auf Fachkräfte: „Das Median-Alter liegt bei 32 Jahren, 100 Millionen Einwohner. So wie uns vermittelt wurde, gibt es hier kein Problem, geeignete Fachkräfte zu finden, vor allem auch in den Bereichen IT und Engineering. Da haben wir ja in Österreich und auch in der Steiermark leider ein anderes Bild.“
Vietnam als Wirtschaftspartner gewinnen
Eine steirische Wirtschaftsdelegation ist derzeit in Vietnam, um den Exportmotor anzukurbeln. Die Steiermark möchte an dem dynamischen Aufschwung des Landes vor allem im Bereich der Umwelt- und Energietechnik mitnaschen – mehr dazu in Vietnam als Wirtschaftspartner gewinnen