Kalender mit einer Tasse Tee und Stiften
ORF / Sunk
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Wirtschaft

Vier-Tage-Woche kommt gut an

Bei der aktuell niedrigen Arbeitslosigkeit müssen Firmen die Arbeitsplätze attraktiv halten, um neues Personal zu finden. Immer mehr Unternehmen setzen dabei auf die Vier-Tage-Woche, ein Grazer Betrieb hat sogar schon eine Drei-Tage-Woche eingeführt.

Während und nach der CoV-Pandemie verloren viele Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und danach wurden kaum mehr welche gefunden. Deshalb warb man etwa im Kapfenberger „Restaurant Schicker“ in Stellenanzeigen erfolgreich mit der Vier-Tage-Woche – mehr dazu in Gastronomie sucht dringend Personal (18.9.2021).

„Zuerst habe ich nur Medieninteresse gehabt und keine Bewerbungen. Dann sind aber doch Bewerbungen gekommen – von guten Leuten“, schildert Betreiber Franz Friessnegg. Von 18 Mitarbeitern im Betrieb sind nun vier im Vier-Tage-Modell. „Es hat uns von einem fast totalen Stillstand der Bewerbungen einen Impuls gegeben“, resümiert Friessnegg; auch die Mitarbeiter seien hochzufrieden.

Effizienz als Argument dafür

Ähnliches berichtet Wolfgang Dunst, der Inhaber der „DW Tech Maschinenbau GmbH“ in Kaindorf bei Hartberg, der derzeit wieder Personal sucht. Er setzt mit seinem zehnköpfigen Team schon seit zehn Jahren auf die Vier-Tage-Woche, „weil ich davon überzeugt bin, dass ich in den vier Tagen mehr schaffe, als am Freitagvormittag, und es ist eine Motivation für die Mitarbeiter – kann ich einem jeden nur empfehlen“, so Dunst.

Drei-Tage-Woche bei voller Bezahlung

Noch deutlich weiter geht Rudi Zötsch vom „Frisiersalon Ginger“ in Graz: Er hat nach dem ersten CoV-Lockdown die Drei-Tage-Woche bei voller Bezahlung eingeführt. „Also wir zahlen so, als würden die Mitarbeiter 40 Stunden arbeiten – wie es im Kollektivvertrag vorgesehen ist. Und ich weiß, dass wir ein einzigartiges Konzept haben, wo noch viele den Kopf schütteln, aber wir glauben daran und dass das der einzige Weg in die Zukunft ist.“

Lehrlinge ausgenommen

Es ist eine Drei-Tage-Woche mit einer Einschränkung – die Regelung gilt nur 40 Wochen im Jahr. „Und diese 40 Wochen arbeiten sie drei Tage pro Woche für 27 Stunden. Das ist rechtlich notwendig, und so versuchen wir, diesen neuen Weg zu gehen“, so Zötsch. Nicht mit auf diesem Weg sind bei allen genannten Firmen die Lehrlinge: Der Grund dafür ist die strengere Arbeitszeitregelung.