Eine Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) kündigt bis 2050 in Österreich eine Verdreifachung der öffentlichen Pflegekosten auf etwa neun Milliarden Euro an.
Mit einem vielseitigen Maßnahmenmix soll nun Bewegung und Lebensqualität in die Generation 65plus gebracht werden. So treffen einander in sechs Gemeinden der Region Murau bereits seit Oktober regelmäßig ältere Personen und haben Spaß beim gemeinsamen „Sporteln“. Initiiert wurde diese Bewegungsinitiative von der Sportunion Steiermark, dem Steirischen Seniorenbund und den Gemeinden des Bezirks Murau.
Ältere von Bewegung überzeugen
Es soll das Wissen der älteren Generation für die Notwendigkeit von regelmäßiger Bewegung gestärkt werden. Außerdem werden regelmäßige Bewegungseinheiten in den Gemeinden angeboten, um niederschwellig „vor der Haustüre“ an qualitätsgesicherten Bewegungs- und Sportangeboten teilnehmen zu können.
Geleitet werden die Einheiten von den zwölf neuen Übungsleitern und Übungsleiterinnen für Seniorensport, die im Herbst in Niederwölz ausgebildet wurden – sie geben ihr Wissen nun an die Seniorinnen und Senioren weiter. Es gehe hauptsächlich um Funktionsgymnastik mit koordinativem und Muskel kräftigendem Training.
Mit Enkelkindern „plantschen“
Viele Ältere würden bereits das Seniorensportangebot des Turnvereins Murau als auch der Seniorenbundortsgruppe besuchen und so zweimal pro Woche regelmäßig Sport betreiben. Viele können aber beispielsweise auch im Alter noch nicht schwimmen, möchten aber mit den Enkelkindern Zeit im Wasser verbringen – das sei die Motivation für Teilnehmerinnen, um an den Seniorenschwimmeinheiten der Schwimmunion Murau teilzunehmen und Schwimmen zu lernen.
Aktivkalender bringt tägliche Übungen
Viele der älteren Generation würden zwar täglich ihren Spaziergang machen oder Walken gehen und dabei ihr Herz-Kreislauf-System und ihre Ausdauer trainieren, bei der Umsetzung von Kräftigungsübungen, um dem altersverbundenen Muskelabbau entgegenzuwirken, wird es schon schwieriger – da habe man dann meistens keine geeigneten Übungen parat.
Ein im Rahmen des Projekts entwickelter Aktivkalender als Jahreskalender mit täglichen Kräftigungs-, Koordinations- und Mobilisierungsübungen schafft Abhilfe und erinnert 2023 täglich an die Umsetzung.
„Es ist nie zu spät für Bewegung“
„Gerade in der zweiten Lebenshälfte sollten wir jede Gelegenheit nutzen, Bewegung und Sport in unser Leben einzubauen, um Alltagskompetenzen aufrecht zu erhalten, die ein eigenständiges und selbst bestimmtes Leben ermöglichen“, so Landesobmann Gregor Hammerl vom Steirischen Seniorenbund.
Der wissenschaftliche Nachweis dazu sei riesengroß: „Solange wir atmen, sind wir trainierbar!“ Und auch die Volksweisheit „Es ist nie zu spät“ stimme.
Weitere Gemeinden für 2023 geplant
Die Gemeinden sind für die Vereine und Ortsgruppen wichtige Partner im Aufbau der Bewegungs- und Sportversorgung für die Bevölkerung. Sie schaffen den Rahmen mit geeigneten Bewegungsflächen, Turnhallen etc. und sorgen für die Kommunikation der Bewegungsmöglichkeiten in die Bevölkerung.
Im kommenden Jahr soll die Initiative auf die Bezirke Liezen und Leibnitz ausgeweitet werden. In Weiz gebe es diese bereits seit 2020. Interessierte Personen melden sich direkt bei der Sportunion Steiermark oder beim Steirischen Seniorenbund. Im Bezirk Weiz läuft diese Offensive bereits seit 2020.