180kV-Stromleitung
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Strommangel laut Land unwahrscheinlich

Über ein mögliches Blackout und Strommangel wird derzeit viel berichtet. Laut Harald Eitner, dem Leiter der Abteilung für Katastrophenschutz im Land, liegen Notverordnungen bereit, doch eine akute Gefährdung bestehe nicht.

Der Krieg in der Ukraine hat auch auf den Winter in Österreich Auswirkungen. Das Land Steiermark hat sich auf die Situation vorbereitet, dass es zu einem Strommangel kommen könnte.

„In der Vergangenheit war es kein Problem, weil man dann mit russischem Gas gegengesteuert und die Gasturbinen angeworfen hat. Dieses Gas ist mittlerweile Mangelware, und vor diesem Hintergrund ist dieses Szenario natürlich etwas wahrscheinlicher geworden“, erklärte Harald Eitner.

Aktuelle Wetterbedingungen hilfreich

Dennoch sei die Situation derzeit entspannt, denn die milden und sonnigen Wetterverhältnisse seien in diesem Fall von Vorteil. Kritisch wäre eine kalte Dunkelflaute mit Dauerfrost und Nebel über Wochen, so Eitner: „Das ist problematisch, weil in so einem Szenario so gut wie keine Energie von erneuerbaren Energieträgern gewonnen werden könnte. Aber das ist im Moment überhaupt nicht der Fall.“

Stromversorger vor Hacker-Angriff geschützt

Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP) warnte dieser Tage vor Hacker-Angriffen auf kritische Infrastruktur, etwa auf Stromversorger. Doch diese seien gut abgesichert und arbeiten autark – wie kleine Inseln. „Ich will nicht ausschließen, dass es da oder dort möglich ist, einzelne Stromversorger auszuschalten. Aber ich glaube, eine flächendeckende Ausschaltung – allein in der Steiermark haben wir 52 Netzbetreiber – halte ich für sehr unwahrscheinlich.“

Notverordnungen liegen bereit

In den Schubladen des Landes liegen Verordnungen bereit, die bei massiven Engpässen oder Ausfällen lenken sollen. Mögliche Maßnahmen wären: „Keine Heizstrahler anzustellen oder die Waschmaschine, dann bestimmte Stromnutzungen zu verbieten bis hin zu Skiliftanlangen und andere Freizeiteinrichtungen, die man nicht unbedingt benötigt“, so Eitner.

Vor allem die Strom-Großverbraucher der Industrie müssten im Ernstfall Einschränkungen hinnehmen. Außerdem solle jeder Haushalt mit ausreichend Wasser, Lebensmitteln und einem batteriebetriebenen Radio vorsorgen.