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Neuerung bei PV-Anlagen-Förderung umstritten

Photovoltaikanlagen sind in diesem Jahr so gefragt wie noch nie gewesen. Umso wichtiger sind in diesem Bereich die Fördermodelle und deren Umstellung, um die es nach wie vor einiges an Aufregung gibt.

Alfred Riemer von ETR-Energietechnik bestätigt ein sehr forderndes Jahr in seiner Branche: „Jeder wollte, jeder will bauen, aber leider Gottes hatten wir Probleme, und die Umstellung von KPC auf ÖMAG hat nicht so reibungslos funktioniert.“

Damit spricht Riemer das neue Fördersystem für Photovoltaikanlagen in Österreich an: Früher war es üblich, zuerst die Photovoltaikanlage zu bestellen, zu bauen und erst danach die Fördermittel dafür zu bekommen. Durch die Umstellung müssen nun die Kunden zuerst über ein Ticketsystem eine Freigabe für Fördermittel erlangen, um erst dann den Prozess der Planung und Bestellung bis hin zur Errichtung einer PV-Anlage starten zu können.

Schwierige Situation für Elektrotechniker

Für Elektrotechniker in der Steiermark ist das keine leichte Situation: „Die Rückmeldungen der einzelnen Kunden waren teilweise schon sehr extrem. Die einen haben es verstanden, andere haben uns als Gauner bezeichnet – wir hätten Förderungen versprochen, können diese aber jetzt nicht mehr einhalten“, erklärt Riemer, der in der Steiermark in dieser Branche ein Großanbieter ist.

Lange Wartezeiten

Durch die dennoch große Nachfrage kommt es bei PV-Anlagen auch immer wieder zu Lieferproblemen: So müssen Kunden von der Anfrage bis zur Fertigstellung bis zu einem Jahr und mehr Wartezeit einkalkulieren.

Für Riemer ist das eine Zeitspanne, die mit weniger bürokratischen Hürden deutlich verkürzt werden könnte: „Witzigerweise sind Wechselrichtersysteme in Deutschland, Italien oder anderen benachbarten Ländern erlaubt und zertifiziert, bei uns aber nicht. Ich verstehe das aber nicht ganz, denn die Physik und das Verständnis sollte ja hier und da dasselbe sein, aber teilweise wird auf gewisse Systeme verzichtet.“

Aktuell sind alle Fördertöpfe in Österreich leer – für 2023 seien dann aber wieder neue sogenannte „Förder Calls“ für Photovoltaikanlagen geplant.