Die Auftragsbücher würden immer dünner werden, hieß es vom steirischen Innungsmeister der Bauwirtschaft Michael Stvarnik: „Da gibt es eine Erhebung: Der gesamte Wohnbau in Österreich wird um acht Prozent abnehmen – das ist jetzt der geförderte Wohnbau und der Einfamilienhausbau, der gesamte Wohnbau. In der Steiermark sind das mehr als doppelt so viele. Wir sind der Spitzenreiter mit um die 19 Prozent Rückgang.“
Höhere Zinsen sorgten für Einbruch
Bei den Einfamilienhäusern, also im privaten Wohnbau, seien es die bekannten Gründe wie höhere Baukosten in Kombination mit erschwertem Zugang zu Krediten samt höherer Zinsen. Und diese höheren Zinsen seien auch der Grund für einen völligen Einbruch im geförderten Wohnbau, so Stvarnik, „wo wir 700 Wohnungen im Jahr bauen. Jetzt hat man damals bei der Förderung mit einer Finanzierung von 0,5 Prozent gerechnet. Und jetzt haben wir drei oder 3,5 Prozent Finanzierungskosten. Das heißt, die – unter Anführungszeichen – Sozialwohnungen sind nicht mehr zu beziehen, unbezahlbar. Es ist so, dass mit der jetzigen Förderung keine einzige Wohnung gebaut wird. Alle Genossenschaften haben Baustopp.“
700 Wohnungen habe man in den letzten Jahren jährlich gebaut. 200 Förderzusagen gebe es laut Land Steiermark im geförderten Wohnbau heuer. Ob diese dann wirklich gebaut werden, hänge von den Bauträgern ab.
Einzelne Sparten weiter gefragt
In einzelnen Handwerkssparten gibt es aktuell hingegen eine sogar stark zunehmende Nachfrage, etwa bei den Fassadensanierern. Denn aus Energiespargründen wollen viele ihre Häuser effizient dämmen oder die Fenster tauschen – mehr dazu in Wärmedämmung stark nachgefragt (8.2.2023).