Kürbisernte im Südburgenland
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Wirtschaft

Kürbis: Bis zu 50 Prozent der Saat durch Regen zerstört

Die starken Regenfälle und die fehlende Sonne haben der heimischen Landwirtschaft stark zugesetzt: Zwar verlief die erste Ernte bei Wiesen und Weiden zufriedenstellend, doch beim Kürbis wird es Ernteausfällen bis zu 50 Prozent kommen.

Bis zu 160 Liter Regen pro Quadratmeter gab es zuletzt in Bad Radkersburg und Deutschlandsberg, was der Landwirtschaft enorme Probleme bereitete und bereitet – mehr dazu in Das Regenwetter ist Fluch und Segen zugleich (15.5.2023).

Nun hofft man dringend auf Sonne. Für den steirischen Ölkürbis könnte diese vielerorts aber schon zu spät kommen, erklärt Arno Mayer von der steirischen Landwirtschaftskammer: „Es gibt viele Flächen, wo die Samen nachhaltig zerstört sind, wo wir jetzt natürlich nachbauen müssen. Mittlerweile haben auch Schädlinge die Samen gefressen, und so gibt es keine Hoffnung, dass hier noch etwas keimt.“

Sojabohnen und Mais für Nachbau empfohlen

Beim Nachbauen auf den betroffenen Flächen empfiehlt der Leiter der Abteilung für Pflanzen der Landwirtschaftskammer Steiermark, kurzfristig auf andere Kulturen umzusteigen: „Bei diesen stark vernässten Böden oder dort, wo jetzt das Wasser noch steht, werden unsere Landwirte auf Sojabohne oder Mais umsteigen müssen.“ Während der Dauerregen der ersten Aussaat bei Sojabohnen ebenfalls stark zugesetzt hat, ist der robuste Mais kaum von größeren Schäden betroffen.

Große Ernteausfälle beim Kürbis

Die Regenschauer der vergangenen Tage und Wochen hinterlassen Spuren – vor allem in der Landwirtschaft. Die steirischen Kürbis-Bauern müssen mit einem Ernteausfall von bis zu 50 Prozent rechnen. Bei vielen anderen Kulturen verzögert sich heuer die Ernte um gut zwei Wochen.

Große Erträge auf Wiesen und Weiden

Auf den Wiesen und Weiden als wichtige Nahrungsgrundlage für die Viehwirtschaft sei durch das feuchte Wetter hingegen sogar mit enormen Grünmasseerträgen zu rechnen – das Problem liegt hier eher bei der Ernte: Die feuchten und tiefen Böden sind für landwirtschaftliche Maschinen im Moment noch weitgehend unbefahrbar. „Jetzt müssen wir warten, dass es trocknet und dass man dann ernten kann. Das heißt, wenn jetzt eine Phase kommt – eine komplette Woche schönes oder trockenes Wetter – dann kann das sehr gut geerntet werden“, bestätigt auch Rudolf Grabner, Geschäftsführer des steirischen Almwirtschaftsvereins.

Bei den steirischen Erdbeerbäuerinnen und -bauern – sie bewirtschaften rund 180 Hektar mit Freilandkulturen – hofft man ebenfalls auf Sonne, aber auch hier hat der Dauerregen keine größeren Schäden verursacht: Mit einem Erntestart rechnet man heuer mit Ende Mai, also rund zwei Wochen später als üblich.