Hannes Royer
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„Sonntagsgespräch“

Royer: „Regional, saisonal und nachhaltig einkaufen“

Regional, saisonal und nachhaltig einkaufen – damit könne jeder von uns zum Klimaschutz beitragen. Dafür plädiert der Schladminger Berg- und Biobauer Hannes Royer im ORF Steiermark-„Sonntagsgespräch“.

Die Landwirtschaft gilt beim CO2-Ausstoß als der drittgrößte Verursacher nach Industrie und Verkehr – nun könnte man provokant sagen: Weniger Landwirtschaft ist gut fürs Klima.

Das lässt der Ennstaler Biobauer, der auch Gründer der Initiative „Land schafft Leben“ ist, so nicht gelten: „Wenn man nur auf dem Papier schaut, ist jetzt natürlich weniger Landwirtschaft besser, am Ende des Tages geht es aber um unser Essen. Wir brauchen jeden Tag Lebensmittel, und ich denke, so wie die österreichische Landwirtschaft aufgestellt ist, sind wir eigentlich noch in sehr vielen Naturkreisläufen eingebunden, aber sobald wir von der ganzen Welt Lebensmittel importieren, wird es problematisch. Ich denke, man sollte sich bewusst damit auseinandersetzen, regional einzukaufen, Lebensmittel aus Österreich – ich denke, das wäre für den Klimawandel das beste“, so Royer.

Royer: „Regional, saisonal und nachhaltig einkaufen“

Regional, saisonal und nachhaltig einkaufen – damit könne jeder von uns zum Klimaschutz beitragen. Dafür plädiert der Schladminger Berg- und Biobauer Hannes Royer im ORF Steiermark-„Sonntagsgespräch“ mit Wolfgang Schaller.

„Ich hab es selbst in der Hand“

Aus Sicht von Royer kann jeder etwas zum Klimaschutz beitragen – einfach mit einer Veränderung des Ernährungsverhaltens: „Das Wichtigste ist die Regionalität, dass ich schaue, wo kommt es her. Das zweite Thema ist sicher die Saisonalität, dass ich keine Erdbeeren im Winter esse, dass ich mir zu Weihnachten keine Tomaten auf den Teller lege. Und ich kann schauen, was wird noch nachhaltiger produziert – bis hin zu biologisch produzierten Lebensmitteln. Mit jedem Griff ins Regal vergebe ich als Konsumentin, als Konsument den Produktionsauftrag, also ich habe es wirklich selbst in der Hand.“

„Wir kaufen zu viel vom Falschen“

Ein großes Problem ist auch die Lebensmittelverschwendung: Weltweit wird etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel für den Müll produziert – das sind laut Royer allein in Österreich 900.000 Tonnen.

„Wir schmeißen jedes Jahr pro Haushalt rund 800 Euro in den Müll, das sind eigentlich zwei Monatseinkäufe. Wir kaufen zu viel vom Falschen, wir ernähren uns vielleicht auch nicht wirklich bedarfsgerecht – unsere Kinder werden immer übergewichtiger, auch wir Erwachsene; das kommt vielleicht auch davon, weil wir Lebensmittel kaufen, die den Namen vielleicht nicht unbedingt verdienen. Man sollte gut hinschauen und dann frisch kochen“, so Royer.