Verkehrssicherheitsexperten sehen dem sonnig-milden Pfingstwochenende mit großer Sorge entgegen: Zwei Motorradfahrer ließen heuer auf den steirischen Straßen bereits ihr Leben – mehr dazu in Motorradfahrer in Graz tödlich verunglückt (18.3.2023) und Deutscher mit Motorrad tödlich verunglückt (19.2.2023).
Motorrad und Ausrüstung überprüfen
Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) rät dringend dazu, sich und das Motorrad gut auf den Saisonstart vorzubereiten: „Man muss unbedingt einen technischen Rundumcheck machen. Vor allem der Reifendruck ist wichtig, weil über den Winter der Druck nachlässt. Immer mit der kompletten Ausrüstung fahren, egal wie lang die Strecke ist. Der Helm muss festsitzen, das Helm-Visier überprüfen, und wenn das nicht passt oder zerkratzt ist: Auswechseln!"
„Defensiv und vorausschauend fahren“
Idealerweise sollte vor jedem Saisonstart ein Warm-up-Training gemacht werden, rät der Verkehrssicherheitsexperte, „damit man wieder ein Gespür für sein Motorrad bekommt – wie man bremst, wie man Kurven fährt etc. Wichtig ist, man muss die Sache langsam angehen, bis man das Gefühl wieder hat. Das oberste Gebot ist defensiv und vorausschauend zu fahren. Man hat beim Motorrad keine Knautschzone und muss für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken.“
Männer fahren risikobereiter
Im vergangenen Jahr waren acht von neun toten Motorradfahrern auf steirischen Straßen Männer. Das liege daran, dass deutlich mehr Männer als Frauen mit Motorrädern unterwegs seien, erklärt Felber, Männer seien auch risikobereiter.
Beim Motorradfahren sollte aber nicht die Geschwindigkeit zählen, „sondern der Weg soll das Ziel sein. Man will ja, dass alle am Abend wieder gesund nach Hause kommen“, so Felber.
Jüngere sind oft die besseren Biker
Jüngere Biker könnten mit ihren Motorrädern meist besser umgehen als ältere, sagt der Verkehrsexperte – ältere Wiedereinsteiger hätten zwar das Geld für starke Maschinen, aber oft nicht die nötige Fahrpraxis, und sie würden auch seltener an Fahrsicherheitstrainings teilnehmen. Zudem lasse mit zunehmendem Alter die Reaktionsfähigkeit nach: „Beim Motorradfahren kann eine Zehntelsekunde ausschlaggebend sein, ob ein Unfall passiert oder nicht“, sagt Felber. Deshalb sollte man auch nur auf das Motorrad steigen, wenn man körperlich fit ist.