Das Leitspital Liezen soll auf eine grüne Wiese in Niederhofen – einem Ortsteil von Stainach-Pürgg – gebaut werden. Mit den Vorbereitungsarbeiten sei man im Zeitplan, hieß es Mitte Mai vom Bürgermeister von Stainach-Pürgg Roland Raninger (ÖVP) – mehr dazu in Leitspital Liezen: Baustart Mitte 2024 (26.5.2023).
Im Rahmen eines Informationsabends konnte die Bevölkerung am Mittwoch im Schloss Trautenfels ihre Fragen an Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) sowie die KAGes-Spitze stellen.
Neue Kostenschätzung wird erwartet
Die lang erwartete, neue Kostenschätzung werde in den kommenden Tagen vorliegen, kündigte KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark vor rund 100 interessierten Besuchern an. Die Kosten würden sich aber nicht von ursprünglich 261 Millionen Euro auf mehr als 500 Millionen verdoppeln, wie die Oppositionsparteien befürchten, so Stark: „Das ist weit überzogen, natürlich haben wir Baukostenindexsteigerungen. Wir sind jetzt gespannt auf diese neue Kostenschätzung, aber unsere Experten sagen uns, soweit entfernt vom jetzigen Betrag werden wir nicht liegen.“
Leitspital Liezen: Alles im Plan
Für das geplante Leitspital Liezen soll in den kommenden Tagen eine Kostenschätzung vorliegen. So teuer wie von der Opposition und Bürgerinitiativen befürchtet, werde das Projekt nicht, heißt es vom Land und der KAGes.
Fertigstellung bis Ende 2027
Die Vorentwurfsplanung sei nahezu abgeschlossen, und auch das Verkehrskonzept nehme Formen an, sagte Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark: „Es ist mit der Gemeinde vereinbart, wie die Zu- und Abfahrt zum Leitspital stattfinden wird, das ist ein Kreisverkehr. Wir sind auch bei der Mobilität, also öffentlicher Verkehr, Bus und Bahn in sehr guten Abstimmungen und guten Mutes, dass das alles zeitgerecht fertig wird." Baubeginn soll wie geplant im zweiten Halbjahr 2024 sein, mit der Fertigstellung rechnen die Verantwortlichen bis Ende 2027.
Personal in Planungsarbeiten miteinbezogen
Das Personal der bestehenden Häuser werde in die Planungsarbeiten miteinbezogen. 80 Prozent der Mitarbeiter des Diakonissenkrankenhauses Schladming würden mit nach Stainach gehen, so der ärztliche Leiter Karl Wohak: „Es ist auch jetzt schon unsere Strategie, Mitarbeiter anzustellen, die eine hohe Bereitschaft haben mitzugehen. Wir kommunizieren da offen, dass Schladming ein Ende hat und es eine ganz interessante Herausforderung geben wird."
Eigener Kindergarten und Personalwohnhaus
Auch ein eigener Kindergarten und ein Personalwohnhaus sollen das Leitspital als Arbeitsplatz attraktiv machen. Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß schloss am Mittwoch nicht aus, dass Bettenstationen verschiedener Abteilungen zusammengelegt werden und auch eine tages- und wochenklinische Versorgung installiert wird: „Wir haben das Leitspital Liezen jetzt so ausgelegt, dass es noch die eigenen Abteilungen gibt, aber natürlich kann man auch in Zukunft übergreifend denken, und da geht es nicht nur darum, dass wir Personalengpässe haben, sondern dass sich die Medizin weiterentwickelt."
Gefragt nach der Zukunft der drei bestehenden Standorte hieß es, geplant seien ambulante Gesundheitszentren mit Fachärzten. Um die Frage der chirurgischen Versorgung in Bad Aussee zu lösen, sei eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden.