Krankenhaus
ORF.at/Dominique Hammer
ORF.at/Dominique Hammer
Gesundheit

Die KAGes-Strukturmaßnahmen im Detail

Bei der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) wird es in den kommenden Monaten zu tiefgreifenden Umstrukturierungen kommen. KAGes-Vorstand Gerhard Stark schilderte die strukturellen Maßnahmen im Detail.

Einzelne Standorte werden zu Verbünden oder in bestehende Verbünde eingegliedert, die Krankenhäuser erhalten Schwerpunkte und Leistungen verlagern sich auf unterschiedliche Häuser. Die Maßnahmen sind laut der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) dem Personalmangel geschuldet und unumgänglich – mehr dazu in Spitäler: Mehr Geld und Neuerungen.

Zentrales Management: Feldbach, Fürstenfeld und Hartberg

Künftig wird das Krankenhaus Hartberg zum Verbund mit Feldbach und Fürstenfeld, die bisher schon zusammengezogen waren. Ein zentrales Belegungs- und Ressourcenmanagement wird eingerichtet.

In Hartberg wird eine dislozierte Wochenklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie hochgezogen, wodurch auch die Chirurgie in Feldbach entlastet werden soll. In den Bereichen der Viszeralchirurgie sowie der Orthopädie und Traumatologie (OTR) werde es auch eine Kooperation mit dem Marienkrankenhaus Vorau geben.

Geburten von Hartberg nach Feldbach

Die Geburtshilfe wird von Hartberg an den Standort Feldbach verlagert, dafür wird in Hartberg eine dislozierte Wochenklinik für Gynäkologie eingerichtet, die Feldbach im Bereich der gynäkologischen Operationen entlasten wird. Zudem wird in Hartberg eine Zentrale Ambulante Erstversorgung (ZAE) implementiert. Die Umsetzung ist bis Dezember 2023 geplant.

Weiz soll künftig Orthopädie bekommen

Das LKH Graz II – ein Verbund aus dem LKH Graz-West und der ehemaligen Landesnervenklinik im Süden der Hauptstadt – und das LKH Weiz werden künftig ebenfalls in einem Dreier-Spitalsverbund zusammengeführt. Die Abteilung für Chirurgie am Standort Weiz soll vorerst in eine dislozierte Wochenklinik umgewandelt werden, die auch mit dem Universitätsklinikum Graz kooperiert. Mittel- bis langfristig soll in Weiz eine Abteilung für OTR etabliert werden.

Organisatorisch wird der neue Verbund ebenfalls durch eine ZAE sowie durch ein zentrales Belegungs- und Ressourcenmanagement verstärkt. Abgesehen von der Abteilung für OTR ist die Umsetzung bis Dezember 2023 geplant.

Bruck bekommt Derma, Orthopädie zieht nach Leoben

Am Standort des LKH Bruck wird künftig ein Zentrum für tageschirurgische Eingriffe eingerichtet, ebenso wie ein interdisziplinäres „Herz-Gefäßzentrum“ für gefäßchirurgische Leistungen, sofern das der Personalstand erlaubt. Neu dazu kommt in Bruck auch eine Tagesklinik für Dermatologie sowie eine ZAE. Die Abteilung für Augenheilkunde in Bruck wird in eine dislozierte Tagesklinik mit zwölf Betten umgewandelt.

Die Brucker Abteilung für OTR wird an den Standort Leoben verlagert, wodurch der chirurgische Schwerpunkt dort noch gestärkt werde. Die Innere Medizin in Bruck soll durch eine Tagesklinik für die Bereiche Gastroenterologie und Hepatologie, Hämato-Onkologie sowie Pulmologie aufgewertet werden. Im Bereich der urologischen Operationen gibt es bereits eine Kooperation mit dem LKH-Standort Rottenmann.

Mürzzuschlag: Bestellambulanzen und „Übergangspflege“

Am Standort Mürzzuschlag wird ein Ambulanzzentrum mit Bestellambulanzen für die Sonderfächer Dermatologie und Venerologie, Neurologie und Gastroenterologie eingerichtet. Zusammen mit dem Landespflegezentrum Mürzzuschlag wird mit dem Pilotprojekt „Übergangspflege“ eine Versorgung von Patienten mit hohem Rehabilitationsbedarf angeboten.

Die Ortho-Trauma-Ambulanz wird allerdings aufgelöst, dafür wird eine ZAE implementiert. Die Maßnahmen im sogenannten Verbund LKH Hochsteiermark, der bisher schon bestand, sind bis März 2024 geplant.

Deutschlandsberg unterstützt Wagna chirurgisch

Am Standort Deutschlandsberg wird eine dislozierte Wochenklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie eingerichtet. Das Personal der chirurgischen Abteilung in Deutschlandsberg soll dafür die chirurgische Ambulanz in Wagna am Wochenende unterstützen.

Bereits im Bau ist die neue Palliativstation in Deutschlandsberg, und es laufe bereits eine Kooperation mit dem Uni-Klinikum Graz im Bereich der urologischen Operationen.

Am Standort Voitsberg wird die Tagesklinik für Akutgeriatrie und Remobilisation ausgebaut. Die chirurgische Ambulanz wird aber zu einer Bestellambulanz mit Indikationssprechstunden umgewandelt. An beiden Standorten werde zudem eine ZAE eingerichtet. Die Maßnahmen sind bis März 2024 geplant.

Bad Radkersburg bereits im Vorjahr umstrukturiert

Am Standort Bad Radkersburg wurde bereits im Vorjahr die Innere Medizin in eine Tagesklinik umgewandelt. Bis Herbst werde noch ein Department für Remobilisation und Nachsorge implementiert.

Knittelfeld erhält zentrales Bettenmanagement

Zur Absicherung des Standorts Knittelfeld werden dort bis Oktober 2023 sowohl eine ZAE als auch ein zentrales Bettenmanagement eingerichtet. Weiters ist ein steiermarkweiter Journaldienstpool für Innere Medizin nach dem Modell für Notarztbesetzungen vorgesehen.

Verlagerung der Chirurgie nicht ausgeschlossen

Am Standort Bad Aussee wird die interdisziplinäre Belegung zwischen der Abteilung für Innere Medizin und der chirurgischen Wochenklinik forciert. Zudem werde auch eine ZAE implementiert. Wird es weiterhin Personalengpässe in Bad Aussee geben, werde man eine Verlagerung der Chirurgie an den Standort Rottenmann nicht umgehen können, hieß es am Dienstag.