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Wirtschaft

Handel neue Problemzone am Arbeitsmarkt

Die Inflationsrate für den Juli ist auf acht Prozent zurückgegangen, was einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat darstellt – da waren es noch neun Prozent. Trotzdem kaufen die Menschen weniger ein: Der Handel wird zu einer neuen Problemzone am Arbeitsmarkt.

Viele Handelsketten schlittern aktuell in die die Pleite oder müssen Leute kündigen. Die jüngste Insolvenz: der Autozubehörhändler Forstinger. 98 Mitarbeiter aus 19 Filialen könnten in der Steiermark betroffen sein – mehr dazu in Autozubehörkette Forstinger insolvent (noe.ORF.at). Auch kika/Leiner wird 166 Personen kündigen – mehr dazu in Stiftungen für kika/Leiner-Mitarbeiter (26.6.2023) –, Salamander 15 Personen.

An den harten Arbeitslosenzahlen sieht man die Misere im Handel noch nicht. Denn die Betriebe müssen Arbeitskräfte, die sie kündigen, erst in den nächsten Wochen freistellen, so AMS-Chef Karl-Heinz Snobe: „Da gibt es Kündigungsfristen, die einzuhalten sind, aber viele dieser betroffenen Branchen- Einrichtungen für Bekleidung, Sport-Firmen mit Filialstrukturen; die sagen uns, dass die Umsätze deutlich zurückgehen und das Arbeitskräfte freigestellt werden.“

Große Zurückhaltung bei Anschaffungen

Die Inflation nennt Snobe weiterhin als einen Grund, warum große Zurückhaltung herrscht bei großen Anschaffungen, die in Bezug zu neuem Wohnraum stehen. Oder bei Bekleidung. Den Lebensmittelhandel schätzt Snobe als stabil ein.

Die Arbeitslosenzahlen für Juni werden erst am kommenden Montag veröffentlicht. Was Karl-Heinz Snobe aber schon sagen kann, ist dass diesmal mehr Frauen betroffen sein werden: „Wir haben im Mai eine leichte Steigerung um 2.000 Personen in der Arbeitslosigkeit gehabt, da muss man aber dazusagen, dass das in erster Linie Männerjobs gewesen sind, vor allem am Bau und aus Teilen der Industrie. Der Handel ist bis jetzt noch recht stabil, aber hier wird es in den nächsten Monaten zu Steigerungen der Arbeitslosigkeit kommen.“

16.000 offene Stellen

16.000 offene Stellen sind derzeit in der Steiermark gemeldet. Auch bei Einrichtungshäusern wird noch Personal gesucht. Aber ein Großteil des Kika/Leiner-Personals müsse sich andere Branchen suchen.