Der Vertrag zwischen der Formel 1 und dem Red Bull Ring wurde am Sonntag um weitere drei Jahre verlängert. Damit ist der „Formula 1 Großer Preis von Österreich“ bis 2030 im Kalender fixiert.
Bekenntnis zu Österreich und der Steiermark
Mit diesem Schritt unterstreiche die Formel 1 ihr Bekenntnis zu Österreich und zur Steiermark, hieß es in der Aussendung des Red Bull Rings, nachdem heuer bereits eine Verlängerung um vier Jahre von 2024 bis 2027 bekanntgegeben wurde: „Oracle Red Bull Racing und die Scuderia AlphaTauri freuen sich auf weitere sieben Jahre mit ihrem Highlight-Rennwochenende im F1-Kalender.“
„Dass die Königsklasse dem Heim-Grand Prix langfristig die Treue hält, ist für die Region Murtal und für die Mitarbeiter des Red Bull Rings von großer Bedeutung. Den Fans und allen Unterstützern gilt unser besonderer Dank“, so Erich Wolf, General Manager des Red Bull Rings. „Die Qualität und die Benchmarks, die wir in den verschiedenen Bereichen setzen, sind der Ansporn auch für die Formel 1, dasselbe bei anderen Promotoren zu verlangen.“
101. Sieg für Red Bull durch Verstappen
Das Rennwochenende begann traditionell schon am Donnerstag, und wie im Vorjahr wurde neben dem Großen Preis von Österreich auch ein Sprintrennen gefahren – das gewann Max Verstappen im Red Bull. Verstappen startete wie im Sprint auch beim Grand Prix am Sonntag von der Poleposition – und holte den Sieg vor Charles Leclerc und Carlos Sainz. Es war der 101. Sieg für Red Bull – mehr dazu in Verstappen räumt in Spielberg ab (SPORT).
304.000 Zuschauer am gesamten Rennwochenende
Der Ansturm auf die Tickets war enorm, ein Großteil der Besucher kam wieder aus den Niederlanden. 304.000 Zuschauer am gesamten Rennwochenende machen den Großen Preis von Österreich 2023 zum größten Sportevent des Jahres in Österreich. Der Ticketstart für 2024 steht unmittelbar bevor: Ab 3. Juli werden die Tickets für das kommende Jahr für die Königsklasse verkauft.
Wirtschaftsfaktor Red Bull Ring
Pro Tag geben die Besucher am Ring im Schnitt 200 Euro aus – das summiere sich zu einem dreistelligen Millionenbereich, sagt Michael Hausleitner vom Murtal Tourismus: „Wir haben 100.000 Gäste im Schnitt pro Tag, das sind rund 110 Millionen Umsatz. Das ist ein gewaltiges Geldvolumen, das hier in die Region geflossen ist. Wir geben 600.000 Euro für Marketing aus, um die junge Marke Murtal zu etablieren.“ Er sei zuversichtlich, dass die Grenze von einer Million Nächtigungen in der Region in den nächsten vier bis fünf Jahren erreicht werden könnte, so der Tourismuschef. 700.000 Nächtigungen verzeichnet die Region derzeit pro Jahr, hauptsächlich aufgrund der Events rund um den Ring.
Zahlreiche Promis auch am Start
Wie jedes Jahr war der Formel 1 Grand Prix in Spielberg auch ein Stelldichein für so manche Promis, Sportlerinnen und Sportler abseits der Rennszene sowie Politik und Wirtschaft. Diesmal hatten sich unter anderem Tennis-Legende Thomas Muster und der Wiener Rapper RAF Camora angekündigt. Seit Freitag zog der neue „Hausherr“ Mark Mateschitz mit Lebensgefährtin Victoria Swarovski im Fahrerlager die Blicke auf sich.
Auch Regisseur und Produzent Joseph Kosinski („Top Gun: Maverick“), der gerade zusammen mit Brad Pitt an einem Formel-1-Film arbeitet, war in der Obersteiermark zu Gast, ebenso wie der britische TV-Koch Gordon Ramsay, der auch schon im Vorjahr in Spielberg dabei gewesen war.
Legenden in und an den Autos
Aus den Reihen der Sportlerinnen und Sportler hatten sich heuer unter anderem Ex-Fußballnationalspieler Marc Janko, der Schweizer Leichtathlet Simon Ehammer, der Nordische Kombinierer Johannes Lamparter, Downhill-Spezialistin Vali Höll, die Fußballer Christoph Baumgartner und Valentino Lazaro sowie die deutsche Shorttrackerin Anna Seidel am Red Bull Ring angekündigt. Am Samstag gab es auch ein Legendenrennen, bei dem unter anderen Jos Verstappen, Helmut Marko und Mark Webber an den Start gingen.
Politik: „Schaufenster“
Bundeskanzler Karl Nehammer besuchte am Sonntag gemeinsam mit Landeshauptmann Christopher Drexler und Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (alle ÖVP) den Formel 1 Grand Prix von Österreich.
„Der Red Bull Ring ist eine Art Schaufenster, durch das die ganze Welt in die Steiermark blickt. Durch die zehntausenden internationalen Fans hier in Spielberg und die Fernsehübertragung steht das grüne Herz Österreichs auf der ganzen Welt tagelang in der Auslage. Diese Erlebnisse der Gäste, diese Bilder, die international verbreitet werden, sind eine unglaubliche Werbung und ein großer Image-Gewinn für uns. Die Formel 1 gehört einfach zur Steiermark und bringt einen riesigen Impuls für das Murtal und unser ganzes Bundesland“, so der Landeshauptmann, der sich „froh und glücklich“ über die Vertragsverlängerung bis 2030 zeigte.
81 Einsätze für die Feuerwehr
200 Männer und Frauen von Feuerwehren aus dem Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld waren mit 25 Fahrzeugen sowie Lösch-Quads im Einsatz. Überwacht wurde – neben den Camping- und Parkplätzen – vor allem auch das Fahrerlager. Weitere Einheiten aus den Bereichsfeuerwehrverbänden Graz-Umgebung, Judenburg, Murau und Leoben waren in erhöhter Einsatzbereitschaft. Trotz der zahlreichen Einsätze zog Oberbrandrat Grangl eine positive Bilanz. So mussten die Einsatzmannschaften zu 81 Einsätzen, darunter technische Hilfeleistungen, Verkehrsunfälle und Kleinbrände an den Campingplätzen, ausrücken.
Formel 1: Zwischen Begeisterung und Desinteresse
Während Tausende Fans zum Grand Prix von Spielberg anreisen, gibt es auch viele Menschen, die das Rennen kaltlässt.
Das Rote Kreuz war mit bis zu 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 30 Fahrzeugen im Einsatz. „Dabei sind auch hinter den Kulissen viele Helferinnen und Helfer für die Organisation von Medikamenten, Verbandsmaterial und Gerätschaften gefragt“, sagte Bezirksrettungskommandant Bernd Peer.