Am nahen Fliegerhorst Hinterstoisser wurden die Flüge registriert. Damit hätten ein paar „superreiche Passagiere so viele klimaschädliche Emissionen wie 116.000 Fans, die per Zug anreisen“, verursacht, so Greenpeace.
80 Prozent der Flüge unter 1.000 Kilometer
Jasmin Duregger von Greenpeace kritisierte: „Während die Klimakrise eskaliert, sitzen Superreiche korkenknallend in ihren klimaschädlichen Privatjets. Auf einem einstündigen Privatflug zum Formel-1-Vergnügen verursachen sie so viele klimaschädliche Emissionen, wie eine Person in Österreich durchschnittlich in ganzen fünf Monaten verursacht.“ Privatjets müssten demnach EU-weit verboten werden.
Heuer erwarte die Umweltschutzorganisation ähnliche Ergebnisse. Im Vorjahr seien 80 Prozent der Privatflüge zur Formel 1 in Spielberg unter 1.000 Kilometern gewesen; ein gutes Viertel seien sogar Ultrakurzstrecken von weniger als 250 Kilometern gewesen. Die beliebtesten Strecken waren laut Greenpeace Nizza – Spielberg sowie die nur 150 Kilometer lange Strecke von Salzburg nach Spielberg. „Aber auch von Innsbruck oder sogar Graz wurde der Flughafen bei Spielberg angeflogen“, hieß es in der Aussendung.
Greenpeace: 555 Tonnen CO2-Emissionen
Diese 151 Privatflüge haben laut den Recherchen von Greenpeace mindestens 555 Tonnen CO2-Emissionen verursacht – dieselbe Menge emittieren 116.000 Fans, die jeweils 500 Kilometer mit dem Zug anreisen. Die 151 Flüge verbrannten wohl 222.000 Liter Kerosin und flogen insgesamt mindestens 112.000 Kilometer – damit umkreisten sie rein rechnerisch dreimal die Erde.
Weitere Forderungen
Für echten Klimaschutz müsste laut Greenpeace „die F1 den Rennkalender radikal verschlanken, damit beginnen die Rennen zu reduzieren sowie Privatjets zur An- und Abreise allen Beteiligten verbieten, statt auf Agrotreibstoffe und E-Autos zu setzen“. Die Behauptung, dass ein Motorsport klimaneutral sein kann, sei „schlichtweg nicht wahr“ und „Greenwashing“. Ähnliches hatte erst am Freitag der Grazer Klimaforscher Gottfried Kirchengast gegenüber der APA gesagt.