Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP)
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Ein Jahr Landeshauptmann Christopher Drexler

Seit einem Jahr ist Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) im Amt. Im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller zieht er eine erste Bilanz und spricht auch über seine Pläne für die nähere Zukunft.

Eine der größten Herausforderungen sieht Drexler im Gesundheitssystem, und er vertritt die Ansicht, dass mit den kürzlich beschlossenen Reformen ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt wurde – mehr dazu in Die KAGes-Strukturmaßnahmen im Detail.

„Ich habe schon vor etlichen Wochen gesagt, es ist nicht zu akzeptieren, dass unsere Ärztinnen und Ärzte und unser Pflegepersonal deutlich weniger verdient als in den Nachbarbundesländern. Hier galt es, einen Ausgleich zu schaffen und vielleicht sogar ein bisschen darüber hinaus zu kommen. Daneben ist es notwendig – und es geschieht natürlich auch schon –, mit den anderen Bundesländern darüber zu reden, dass man in Hinkunft gemeinsam solche Schritte setzt. Das wäre sinnvoll, weil sonst sind wir, wie gesagt, in diesem Wettbewerb, der in diesem Fall nicht besonders erstrebenswert ist“, so Drexler.

Landeshauptmann Drexler im Gespräch mit Wolfgang Schaller

Seit einem Jahr ist Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) im Amt. Im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller zieht er eine erste Bilanz und spricht auch über seine Pläne für die nähere Zukunft.

Im Rahmen der Strukturreform wird auch am Leitspital Liezen in Stainach festgehalten – mehr dazu in Leitspital Liezen: Alles im Plan (15.6.2023) – und das trotz deutlich höherer Kosten.

Leitspital Liezen: „Zutiefst vernünftig“

Auf die Frage, warum dennoch an dem Projekt festgehalten werden, sagt der Landeshauptmann: „Dieses Projekt ist ein zutiefst vernünftiges Projekt. Es gibt in der Medizin immer mehr Spezialisierung – in kleinen Häusern kommt man dazu nicht mehr zu einer ausreichenden Fallzahl von einzelnen Operationen beispielsweise. Das heißt, die Reform im Bezirk Liezen ist eine, die der Qualität geschuldet ist, hier wird an der Qualität gearbeitet, wenn wir drei kleine Häuser durch ein Leitspital in Stainach ersetzen. Die Baukosten sind gestiegen, wie sie für jedermann gestiegen sind, aber insgesamt können wir die Kosten für das Spital im Rahmen halten“, so Drexler.

Lob von der SPÖ – Kritik von der Opposition

Für die anderen Parteien im steirischen Landtag fällt die Bilanz des vergangenen Jahres unter ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler erwartungsgemäß großteils wenig erfreulich aus. Vor allem die Opposition sieht viele Mängel und Versäumnisse.

Von den steirischen Grünen heißt es, es habe viele Versprechungen gegeben, die Bilanz nun sei aber enttäuschend: „Gerade in den allerwichtigsten Zukunftsthemen Bodenschutz, Klimaschutz, Energieversorgung, Gesundheit, soziale Absicherung, Transparenz ist aus meiner Sicht in diesem Jahr nichts weiter gegangen“, so die Grüne Landessprecherin Sandra Krautwaschl.

Ähnlich die Freiheitlichen: Landesparteichef Mario Kunasek spricht von vielen Baustellen. „Pflege, Teuerung, Migration – sehr viele Baustellen, wo die Landesregierung lange Zeit untätig war. Da hätte ich mir von einem neuen Landeshauptmann erwartet, dass er hier mehr Initiative zeigt, und das hat er nicht getan“, so Kunasek.

Opposition ortet bei Drexler Mängel

Nach einem Jahr Landeshauptmann Christoph Drexler (ÖVP) zieht die Opposition Bilanz und ortet viele Mängel und Versäumnisse.

Ganz anders die SPÖ: Sie streut als Regierungspartner dem Landeshauptmann Rosen – er sei einer, der Wort hält, so Landeshauptmann-Stellvertreter und SPÖ-Chef Anton Lang: „Wenn man mit ihm etwas ausmacht, dann hat das Gültigkeit, das ist etwas Wunderbares. Wir haben desöfteren nicht die gleiche Meinung, aber wir diskutieren, wir sprechen miteinander, setzen uns dann zusammen und sagen, wir müssen einen Weg finden, das sind wir den Steirerinnen und Steirern schuldig – und das funktioniert bisher sehr gut.“

Kritik kommt wiederum von der KPÖ und etwas milder von NEOS. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler nennt Gesundheit, Pflege und leistbares Wohnen als noch immer bestehende Baustellen, und NEOS-Chef Niko Swatek sagt, dass sich Landeshauptmann Drexler zwar bemüht zeige, von der Teuerung bis zu den Kindergärten müsse er jedoch „endlich den Mut beweisen und eigene Schritte setzen“.