Windräder
APA/Helmut Fohringer
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Wirtschaft

Strom-Großprojekte dank Sonne und Wind

Wind, Sonne und Wasser sind die großen Energielieferanten der Zukunft. Damit die Steiermark die Klimaziele erreicht, soll in den nächsten Jahren kräftig investiert werden. Etliche Projekte sind bereits in Umsetzung oder Planung.

Auf der Koralm wird kein Pumpspeicher Kraftwerk gebaut. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Umweltverträglichkeitsprüfung überprüft und letztendlich der Beschwerde von einigen Parteien stattgegeben – mehr dazu in Pumpspeicherkraftwerk Koralm vom Tisch. Viele andere Großprojekte in Sachen erneuerbare Energie sind aber „auf Schiene“.

Für den Ausbau der erneuerbaren Energie investiert die Energie Steiermark 2,3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Und man setzt dabei vor allem auf Windkraft und Sonne, also Photovoltaik – mehr dazu in Zahl der PV-Anlagen wird sich verdoppeln (30.5.2023). In der Wasserkraft sei das Potenzial der Fließstrecken in der Steiermark nämlich weitgehend ausgeschöpft.

Windräder Ausbau: 50 schon in Genehmigungsverfahren

Bei Wind gebe es noch sprichwörtliche „Luft nach oben“. Bisher betreibt die Energie Steiermark 104 Windräder, etwa 100 weitere Windräder seien geplant. Die Hälfte davon sei noch in Planung und Entwicklung. Die anderen 50 seien bereits in der Genehmigungsphase, hier laufen beispielsweise UVP-Verfahren. Diese 50 Windräder sollen auf der Soboth, der Stubalm und der Freiländeralm errichtet werden. 300 Millionen Euro sind für den Ausbau der Windkraft reserviert.

Photovoltaik vervierfachen

Bei Photovoltaik ist das Ziel, damit die Klimaziele erreicht werden, die bestehenden 40.000 PV-Anlagen in der Steiermark zu vervierfachen. Diese bestehenden Anlagen produzieren übrigens bereits 35-mal so viel Leistung wie das Grazer Murkraftwerk in Puntigam. Und allein seit Beginn 2022 bis Mai 2023 wurden in der Steiermark so viele PV-Anlagen ans Netz gebracht, die rund zehnmal so viel Leistung erzeugen, wie das Murkraftwerk. Die Steiermark ist übrigens neben Niederösterreich und Oberösterreich ein Bundesland mit sehr hohem PV-Anteil: 20 Prozent des gesamten Sonnenstroms in Österreich stammen aus der grünen Mark.

Netzausbau priorisieren

Wichtig sei nun vor allem der Netzausbau in den kommenden Jahren, damit der erzeugte Strom auch dort ankommt, wo er hin soll. Das geschieht aber nicht durch neue Trassen, sondern vor allem durch die Verstärkung der Trafos und Leitungen.

Bisher ist Strom zu den Abnehmern in einer „Einbahnstraße“ geflossen. Jetzt gibt es PV-Anlagen, die Strom einspeisen, also „Gegenverkehr“ in diesen „Einbahnstraßen“. Denn der Sonnenstrom, den viele auf ihren eigenen Hausdächern produzieren, fließt teilweise ins Netz zurück und das müssen die Leitungen stemmen. Sie müssen deshalb ausgebaut werden. Allein dafür investiert die Energie Steiermark 1,5 Milliarden Euro in den kommenden Jahren.