Bagnaia, der italienische WM-Spitzenreiter und Sprint-Sieger vom Samstag feierte auch am Sonntag auf seiner Ducati einen Start-Ziel-Sieg, KTM-Herausforderer Brad Binder fehlten als Zweiter 5,191 Sekunden auf den ersehnten Heimsieg für den rot-weiß-roten Motorrad-Hersteller. Dritter wurde der Italiener Marco Bezzecchi (+7,708/Ducati).
In den kleineren Klassen feierte KTM in der Moto3 einen dramatischen Doppelsieg: Der Türke Deniz Öncü gewann nach einem Fotofinish um fünf Tausendstelsekunden vor WM-Spitzenreiter Daniel Holgado aus Spanien. Der Japaner Ayumu Sasaki (Husqvarna) war vor der letzten Kurve noch in Führung gelegen und musste sich mit dem dritten Platz begnügen.
In der Moto2 verpasste der Spanier Pedro Acosta, der bereits einen MotoGP-Vertrag bei KTM für nächste Saison in der Tasche hat, als Zweiter beim Sieg des Italieners Celestino Vietti nur knapp einen weiteren Heimsieg.
173.017 Motorrad-Fans fieberten mit
Wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten, pilgerten insgesamt 173.017 Motorrad-Fans in die Steiermark zum Red Bull Ring, um mitzufiebern. Prominente Gäste waren unter anderem Schauspieler Tobias Moretti, Ex-Skirennläufer Hans Knauß oder Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl.
Dass es im Vorfeld Kritik an den teils um das Zehnfache gestiegenen Zimmerpreisen in der Region rund um Spielberg gegeben hatte, merkte man an der Strecke nicht – mehr dazu in Kritik an hohen Zimmerpreisen während MotoGP (18.8.2023). Zu Spitzenzeiten gab es laut Polizei am Rennsonntag 8.900 Autos, 2.340 und 60 Busse an den Parkplätzen sowie 25.000 Fans auf den Campingplätzen.
Einsatzkräfte ziehen positive Bilanz
Fans, Veranstalter und vor allem die Einsatzkräfte sind zufrieden: „Wir haben einige wenige Diebstähle, Körperverletzungen und Verkehrsunfälle mit Sachschaden registriert“, so Polizeisprecher Markus Lamb; 300 Polizeikräfte standen im Einsatz. In Relation zu den vielen Fans seien die Zwischenfälle „von kleineren Verletzungen wie Schürfwunden oder auch Kollaps durch Hitze oder Knochenbrüche“ auch für die 130 Rotkreuz-Einsatzkräfte überschaubar geblieben, heißt es von deren Einsatzleiter Bernd Peer.
Thomas Weber fasst das Rennwochenende für „Steiermark heute“ zusammen.
Feuerwehr-Einsatzleiter Erwin Grangl schildert: „Es gibt immer wieder Kleinbrände, technische Hilfsleistungen, die halten sich aber, da wir sehr schnell vor Ort sind, in Grenzen.“ Für die 140 Feuerwehrleute war es wichtig, die Brände rasch unter Kontrolle zu bringen, weil wegen der Hitze die Gefahr von Wiesen und Waldbränden am Wochenende groß war. So manches überdimensioniertes Lagerfeuer wurde unschädlich gemacht und weil auf den Campingplätzen auch der Wasserverbrauch größer als erwartet war, wurde per Tanklöschfahrzeug nachgeliefert.
Während die Anreise laut Polizei dank des Verkehrsleitsystems reibungslos funktioniert hatte, so verlief die Abreise geballt nach dem Ende der Veranstaltung nicht ganz so rasant wie die MotoGP-Rennen.