Der Fall zweier Jugendlicher im Alter von 15 und 16 Jahren hatte vor wenigen Wochen für Aufregung und Verunsicherung gesorgt. Die Burschen hatten vor Gericht angegeben, dass sie geplant hatten, Christen zu töten. Die Burschen wohnen beide in Bruck an der Mur und wollten einen Anschlag auf die dortige Mittelschule verüben. Bekannt wurden die Pläne erst nach der Gerichtsverhandlung Anfang Juli.
Stadt will Anlaufstelle einrichten
Was kann also gegen radikalisierte Schüler unternommen werden? Bei einem Sicherheitsgipfel am Donnerstagabend im Brucker Rathaus haben Stadtpolitiker, Vertreter der Schulbehörde und der Exekutive mögliche Maßnahmen beratschlagt. So will die Brucker Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier (SPÖ) etwa eine Anlaufstelle einrichten: „Wir brauchen eine Anlaufstelle für alle, die sich unsicher fühlen. Und diese wird es geben.“
Sicherheitsgipfel Bruck
ORF-Reporter Helmut Schöffmann berichtet vom Sicherheitsgipfel in Bruck an der Mur
Im Herbst wolle die Stadt auch eine Tagung zum Thema Aggression und Radikalisierung bei Schülern veranstalten, so die Bürgermeisterin: „Wichtig ist, dass sich auch Schülerinnen, Lehrer, Eltern an uns wenden oder an diesem Vortrag teilnehmen, um zu wissen, was sie damit machen, wenn Gewalt in der Schule passiert.“
Unterstützungspersonal soll Schule helfen
Konkrete Schritte sichert auch die Schulbehörde zu. Diese müssten allerdings noch im Detail geplant werden, sagt Schulqualitätsmanager Leopold Ulrich von der Bildungsdirektion Steiermark: „Ein bisschen Zeit ist noch. In zweieinhalb Wochen haben wir Schulbeginn. Aber wir werden auf jeden Fall weiteres Unterstützungspersonal für die Schule anbieten.“
15-Jähriger offiziell noch Schüler der Mittelschule
Die Polizei will mit Präventionsarbeit reagieren. Diese solle auch in der betroffenen Schule stattfinden, sagt Polizeisprecher Heimo Kohlbacher: „Eine Maßnahme wird bestimmt sein, dass wir mit Herbst hier Präventionsarbeit bzw. Aufklärungsarbeit durchführen werden. An der Schule hier wird es auch vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Beamte geben, die mit der betroffenen Schule in Kontakt treten werden.“
In 2,5 Wochen beginnt das neue Schuljahr. Was mit jenem 15-jährigen Burschen passiert, der wegen der Anschlagspläne in Haft sitzt, offiziell aber noch immer Schüler der Mittelschule Bruck ist, muss erst geklärt werden. Angeblich soll er nicht mehr an die Schule zurückkommen.