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Wissenschaft

Grazer Minisatellit ins Weltall gestartet

Montagfrüh ist die Vega-Rakete mit dem Minisatelliten PRETTY in Richtung Weltall gestartet. Der Satellit wurde von der TU Graz mitentwickelt und soll künftig die Erde in einer Höhe von 550 Kilometern umrunden. Die Bodenstation in Graz soll mehrmals täglich mit dem Satelliten kommunizieren.

Bei der Mission der Europäischen Weltraumagentur ESA spielt steirische Technologie wieder eine wesentliche Rolle: Der Miniatur-Satellit, den die TU Graz in Kooperation mit dem Weltraumzulieferer Beyond Gravity Austria gebaut hat, ist nur fünf Kilogramm schwer und besteht aus drei Würfeln mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern.

Große Freude über einen wissenschaftlichen Erfolg herrscht derzeit in der Weltraumstadt Graz: Experten der TU haben einen kleinen, hübschen Satelliten entworfen – der sich auch so nennt. Was dahinter steckt?

Er soll Daten zum Klimawandel sammeln, indem er die Erde in einer Höhe von 550 Kilometern auf einer polaren Umlaufbahn umkreist – mehr dazu in Kleiner Satellit mit großer Aufgabe (10.1.2023). Das Hauptinstrument des Satelliten ist ein neuartiges Reflektometer, das zur Aufgabe hat, Daten zur Eisbedeckung auf der Erdoberfläche zu senden sowie die exakte Höhe der Meeresspiegel und die Intensität von Meereswellen zu messen.

„PRETTY“
ORF
Der gerade einmal drei Milchpackungen große Satellit umrundet und vermisst die Erde alle 90 Minuten einmal.

„Bei den Eisflächen geht das sogar bis in den Dezimeter- und Zentimeterbereich! Und wir können daher über den Jahresverlauf sehr gut bestimmen wie stark die Eisflächen abschmelzen“, so Andreas Hörmer vom Institut für Satellitenkommunikation an der TU-Graz.

Forschungszeitraum von einem Jahr

25.000 km legt der Satellit in der Stunde zurück – über unseren Köpfen wird er nach seinem Start wichtige Daten über die Erde zur Erde und auch in den Computer von Andreas Hörmer liefern: „Ich werde versuchen mich da mit der TU Graz zu verbinden, kurzzuschließen, damit ich Infos bekomme, ob er live Daten sendet. Für mich wirklich spannend!“ – und nicht nur für Hörmer: Für die TU Graz ist es bereits der dritte entwickelte Satellit. Vorerst wird PRETTY ein Jahr lang Daten zur Erde schicken, in spätestens 20, 25 Jahren wird er in der Erdatmosphäre verglühen.