Frau ist mit dem Fahrrad umgestürzt
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Verkehr

E-Bikes: Experten raten zu Sicherheitstrainings

Unfälle mit E-Bikes haben zuletzt in der Steiermark einen Toten und einen lebensgefährlich Verletzten gefordert. Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) warnen vor dem Todesrisiko beim E-Bike und raten zu Sicherheitstrainings.

Auf der B57 in Fehring im Bezirk Südoststeiermark wurde am Sonntag ein E-Bike-Fahrer von einem Pkw erfasst: Seine Verletzungen waren so schwer, dass ihnen der 79-Jährige wenig später erlag – mehr dazu in E-Bike-Lenker nach Unfall Verletzungen erlegen. Ebenfalls in der Südoststeiermark – in Mureck – wurde am Montag ein 50-jähriger E-Bike-Fahrer auf einem unbeschrankten Eisenbahnübergang von einer Triebwagengarnitur erfasst und lebensgefährlich verletzt – mehr dazu in Von Zug erfasst: E-Biker in Lebensgefahr.

Die Zahl der Unfälle mit E-Bikes hat sich seit 2020 verdoppelt. Im vergangenen Jahr stürzten laut KfV allein in der Steiermark mehr als 1.000 Menschen mit dem E-Bike so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, drei E-Bike-Fahrer starben nach Unfällen.

Deutlich höheres Todesrisiko

Der Leiter der Verkehrssicherheitsforschung beim KfV, Klaus Robatsch, warnt vor einem hohen Todesrisiko beim E-Bike: „Das Risiko, wenn man mit dem E-Bike unterwegs ist, getötet zu werden, ist dreimal höher als mit einem herkömmlichen Fahrrad – und da gibt es mehrere Gründe dafür. Das liegt einerseits daran, dass das Gewicht des Fahrrads viel höher ist. Es gibt ein unterschiedliches Bremsverhalten, man fährt auch höhere Geschwindigkeiten. Probleme gibt es dann auch bei der Wendigkeit, und man ist vor allem beim Losfahren, wenn man wegfährt, oder beim Beschleunigen auf Steigungen deutlich schneller.“

E-Bikes: Experten raten zu Sicherheitstrainings

Unfälle mit E-Bikes haben zuletzt in der Steiermark einen Toten und einen lebensgefährlich Verletzten gefordert. Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) warnen vor dem Todesrisiko beim E-Bike und raten zu Sicherheitstrainings.

Gefährdet sind laut Robatsch vor allem ältere Personen: „So sind ein Drittel aller Verletzten mit dem E-Bike älter als 65 Jahre, und bei den Getöteten waren sogar zwei Drittel aller Getöteten mit dem E-Bike älter als 65.“

Lernen, mit dem E-Bike umzugehen

Der Experte rät daher dringend zu entsprechenden Trainings: „Ja, es ist ganz wichtig, dass man lernt, mit dem E-Bike umzugehen, und das gilt vor allem für ältere Personen – dass man wirklich lernt zu beschleunigen, was bedeuten die einzelnen Stufen für die Beschleunigung, wie fährt man am besten weg, wie fährt man auf einer Steigungsstrecke? Was hier auf alle Fälle hilft, ist ein E-Bike-Kurs“, so Robatsch, der auch dringend einen Helm empfiehlt, da dieser die Verletzungsschwere deutlich reduziert.