Landwirtschaft

Herdenschutzhunde für steirische Almen

Immer öfter werden Wölfe auf den steirischen Almen gesichtet. Eine Verordnung soll regeln, in welchen Fällen ein Wolf, der innerhalb der EU unter Schutz steht, erschossen werden darf. Aber es gäbe auch andere Möglichkeiten Herden zu schützen – mit dem Herdenschutzhund.

Sie sind groß, massig und widerstandsfähig – und würden seit Menschengedenken gezüchtet, um Herden zu beschützen, erklärt Albin Blaschka vom Österreichzentrum Bär Wolf Luchs: „Es gibt auch in der römischen Literatur Beschreibungen von Herdenschutzhunden. Überall dort, wo der Wolf nie ausgerottet war, gibt es Herdenschutzhunderassen, die für die jeweilige Region typisch sind.“

Aufwendige Hundehaltung

In Österreich macht das geltende Tierschutzrecht den Einsatz von Herdenschutzhunden rechtlich kompliziert, da auch die Hundehaltung sehr aufwendig ist: „Die Herdenschutzhunde sind mit ihren Nutztieren – meist sind es Schafe – sozialisiert, kommen im Stall bei ihnen auf die Welt, wachsen mit ihnen auf und entwickeln ihre Fähigkeiten durch soziales Lernen von ihren Eltern und erwachsenen Tieren.“

Herdenschutzhund
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sarplaninac_mit_herde.jpg

Die Hunde bleiben ihr ganzes Leben bei ihrer Herde – also auch im Winter. Mit drei Jahren sind sie bereit, ihre Herde zu beschützen – sie arbeiten im Team, immer je nach Herdengröße zwei bis fünf Hunde: „Das ist ein Ausnutzen des Verhaltens des Wolfs, dass der Herdenschutzhund ein Revier um seine Herde festlegt und markiert und präsent ist. Der Wolf will immer möglichst leicht und schnell zur Beute kommen, und wenn er einen Hund wahrnimmt, dann ist das ein Risiko, das er nicht eingehen will.“

Einsatz für Herdenschutzhunde

Das Österreichzentrum Bär Wolf Luchs setzt sich sehr für die Haltung von Herdenschutzhunden ein: „Wir arbeiten daran, dass der gesetzliche Rahmen geschaffen wird. Und andererseits auch auf der fachlichen Seite an einer Zertifizierung; damit die Hunde zeigen, dass sie sozial verträglich sind, dass sie wissen, dass die Nutztiere, also Schafe oder Rinder, ihre Aufgabe sind, nicht aber der Wanderer oder der Radfahrer.“

So könnte sich in den nächsten Jahren auf den steirischen Almen einiges tun: „Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird man in den nächsten Jahren Herdenschutzhunde auf den steirischen Almen finden. In den anderen Bundesländern wird bereits mit Herdenschutzhunden – wenn auch in einem eingeschränkten Rahmen – gearbeitet.“