Der Grazer Amokfahrer beim Prozess
APA/ERWIN SCHERIAU/APA-POOL
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Chronik

Grazer Amokfahrer tot in Zelle gefunden

Am 20. Juni 2015 ist ein Mann mit einem SUV zwei Kilometer durch die Grazer Innenstadt gerast – drei Menschen wurden getötet, 36 verletzt. Nun wurde der 33-Jährige tot in seiner Einzelzelle in der Justizanstalt Stein aufgefunden.

Am 20. Juni 2015 fuhr minutenlang ein Mann mit seinem grünen Geländewagen durch die Grazer Innenstadt: Er raste durch die Fußgängerzone, tötete dabei drei Menschen, 36 weitere wurden schwer verletzt – mehr dazu in Fünf Jahre Amokfahrt: Als Graz erstarrte (20.6.2020).

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Amokfahrt in Graz
APA/ELMAR GUBISCH
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Der damals 27-Jährige war nach seiner Tat in Graz zu lebenslanger Haft verurteilt worden, diese Haft sollte er dann in der Justizanstalt Stein in Niederösterreich verbringen.

Obduktion angeordnet

Laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ soll der mittlerweile 33-Jährige Suizid begangen haben – Justizwachebeamte fanden den Mann jedenfalls beim morgendlichen Routinekontrollgang leblos in seiner Einzelzelle vor.

„Wir können bestätigen, dass es zu einem Suizid in der Justizanstalt Stein gekommen ist“, teilte dazu das Justizministerium mit und berief sich auf den Datenschutz. Seitens der Landespolizeidirektion Niederösterreich wurde mittlerweile aber bestätigt, dass es sich bei dem Toten um den Grazer Amokfahrer handelt. Die Staatsanwaltschaft Krems hat nun eine Obduktion angeordnet, um die genaue Todesursache zu klären, hieß es seitens der Polizei.

Abschiedsbrief nicht bestätigt

Auch ein Abschiedsbrief soll laut dem Bericht der „Krone“ gefunden worden sein, der jetzt von den Behörden geprüft wird – darin soll der 33-Jährige unter anderem festgehalten haben, er sei „unschuldig“. Dass es einen solchen Brief geben soll, wurde bisher aber von offizieller Seite nicht bestätigt.

Hilfe bei Suizidgedanken

Vier von fünf Österreichern haben laut Statistik schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Mehr als doppelt so viele Menschen wie bei Verkehrsunfällen sterben jedes Jahr durch Selbstmord – und die Steiermark liegt bundesweit an der Spitze. Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die Hilfe rasch und unkompliziert anbieten.

  • Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
  • Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
  • PsyNot: 0800 44 99 33
  • Schuldnerberatung: (0 316) 37 25 07
  • Männernotruf: 0800 246 247

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen, aber auch für Männer, die Rat brauchen.