Kinderklinik Spital Krankenhaus
ORF
ORF
GESUNDHEIT

KAGes-Spitäler rüsten für den Herbst

Der Herbst kommt und mit ihm kommen wieder Infektionskrankheiten. Die steirischen Spitäler, die mit akutem Personalmangel zu kämpfen haben, sind heuer aber laut eigener Aussage besser gerüstet. Vor allem die Grazer Kinderklinik wird in diesem Herbst spürbar entlastet.

Aufgrund des Personalmangels muss die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) neue Wege einschlagen. Strukturen sollen aufgebrochen und Mitarbeiter künftig in mehreren Abteilungen eingesetzt werden können. Man müsse flexibler werden, hieß es – mehr dazu in Stationenwechsel gegen Personalmangel in Pflege.

Pop-up-Ordination für die kalte Jahreszeit

Für den Herbst sei man dennoch besser vorbereitet als in der Vergangenheit, hieß es aus den KAGes-Spitälern. Diese Woche sei die sogenannte Portalambulanz an der Grazer Kinderklinik beschlossen worden, erklärt der Betriebsratsvorsitzende der KAGes, Michael Tripolt. „Vor der Kinderklinik werden Kinder, die nicht Notfälle sind und nicht schwer krank, in eine Kassenordination, in eine Kinderarztordination geleitet, wo sie von einem Kinderarzt angeschaut, untersucht und therapiert werden“, so Tripolt.

So kommen die Kinder gar nicht erst in den stationären Bereich der Kinderklinik – es entsteht quasi eine Pop-up-Ordination für die kalte Jahreszeit vor der eigentlichen Ordination. „Wir glauben, dass wir hier viele Fälle in den Randzeiten wie Wochenende und Freitage gut abfangen können in der Infektionszeit. Das wird im November starten und geht dann über die Infektionszeit und wird uns auch zeigen, ob so was auch in Zukunft Sinn macht. Aber ich kann mir das gut vorstellen“, so Tripolt.

Freiwillige Rufbereitschaft

Noch ein Zukunftsmodell breitet sich innerhalb der KAGes-Spitäler aus: die freiwillige Rufbereitschaft. Mitarbeiter, die sich dafür anmelden, erhalten mehr Lohn, die einzelnen Bereiche raschen Ersatz. Das sei für Krankenhaus, Personal und Patient eine Win-win-Situation, die steiermarkweit ausbaufähig sei, sagte Tripolt.

„Das passiert im Rahmen eines Verbundes. Wenn das zumutbar ist, also die Distanzen, es geht ja da etwa um Fahrtzeiten, dann kann ich mir vorstellen, dass man mit dem lokalen Betriebsrat darüber redet und eine Vereinbarung findet. Aber das muss natürlich besprochen werden“, so Tripolt. Auch im ärztlichen Bereich könne sich Tripolt künftig einen Rufbereitschaftspool auf freiwilliger Basis vorstellen, um Personal besser verteilen zu können.

Sorgenkinder personeller Natur bleiben in der Steiermark die Kinderheilkunde, die Gynäkologie in Hartberg sowie manche Bereiche am Standort Bruck.