Anfang August standen zahlreiche Gebäude im Süden des Landes unter Wasser, einige von ihnen sind seither unbewohnbar. Straßen wurden weggerissen, rund 400 Hangrutschungen sorgten für enorme Schäden. In einigen Gemeinden brach zeitweise die Trinkwasserversorgung zusammen – mehr dazu in Wasserversorgung teilweise gefährdet (7.8.2023).
Mitten im Ort St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz hatte beispielsweise eine Mure Gebäude mitgerissen. Heute sind die Schäden dort teils aufgearbeitet, es sei aber noch einiges zu tun, so Vizebürgermeisterin Angelika Schmid: „Es ist dort noch immer Baustelle. Es geht einfach nicht so schnell, so etwas Großes innerhalb weniger Wochen aufzuarbeiten, zu tun, als ob nichts gewesen wäre.“
4.200 Schadensfälle beim Land gemeldet
Einiges an Soforthilfe für die betroffenen Haushalte ist bereits über den Katastrophenfonds geflossen – rund 780.000 Euro wurden bisher ausbezahlt. Mehr als 4.200 Schadensfälle wurden dem Land aus den drei Bezirken Deutschlandsberg, Leibnitz und Südoststeiermark gemeldet.
Die Meldefrist für Gebäudeschäden lief Anfang Oktober ab, Schäden durch Rutschungen oder in den Bereichen Ernte, Flur und Vieh können noch gemeldet werden.Das Land Steiermark geht von einem Gesamtschadensausmaß von rund 110 Millionen Euro aus.
Auch die Caritas hat finanzielle Soforthilfe geleistet: Bisher seien 76.500 Euro an 170 Haushalte ausbezahlt worden. Sogenannte Regionalkoordinatoren waren vor Ort, Christine Engelmann war eine davon: „Die Soforthilfe der Caritas ist pro Haushalt 450 Euro. Das ist für die schnelle Besorgung eines Kühlschranks oder Lebensmittel schnell einkaufen, also für notwendigste Alltagssachen. Die Leute haben mir bereitwillig ihre Schäden gezeigt, und ich bin von Nachbar zu Nachbar geschickt worden.“
Rund 800.000 Euro Hochwasser-Hilfe ausbezahlt
Zwei Monate nach dem Hochwasser im Süden der Steiermark sind bisher rund 800.000 Euro an Soforthilfe aus dem Katastrophenfonds ausbezahlt worden; auch Caritas und Wirtschaftskammer helfen. Der Gesamtschaden liegt laut Schätzungen des Landes bei rund 110 Mio. Euro.
WKO unterstützt Unternehmen
Unterstützung für Unternehmer kommt von der Wirtschaftskammer. Man rechne mit rund 60 Fällen, erste Auszahlungen seien bereits erfolgt, heißt es auf Anfrage des ORF Steiermark. Das große Aufräumen ist auch seitens des Landes noch nicht abgeschlossen. Laut Katastrophenschutzreferent Harald Eitner ist etwa die Hälfte der Gefahrenstellen abgearbeitet. Die ganz großen „Brocken“, also große Hangrutschungen und Straßen, die weggerissen wurden und neu errichtet werden müssen, werden noch mindestens bis Ende des Jahres brauchen.