Steirischer herbst 2023
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Kultur

Steirischer herbst: Degot „insgesamt sehr glücklich“

Unter dem Titel „Humans and Demons“ hat der steirische herbst heuer rund 50.000 Besucher angelockt. In ihrer Bilanz zeigte sich Intendantin Ekaterina Degot am Freitag mit dem Zuspruch und den Besucherzahlen „insgesamt sehr glücklich“.

Degot sprach von strukturellen Herausforderungen, die man bewältigt habe, und „wir sind immer noch ein Avantgarde-Festival, kein Straßenfest oder Oktoberfest“: Es verlange schon „ein paar Schritte des Publikums zu uns, aber wir machen auch Schritte zum Publikum“.

Degot hob in dem Zusammenhang den freien Eintritt zu den vier Gruppenausstellungen – mehr dazu in Reise durch vier Ausstellungen – sowie das umfangreiche Vermittlungsprogramm hervor. Die rund 50.000 Besucher haben über 400 Veranstaltungen an 59 Spielstätten aufgesucht; in 25 verschiedenen Formaten der herbstvermittlung habe man bis Donnerstag etwa 4.600 Besuche gezählt – fast die Hälfte entfalle auf mehr als 160 Ausstellungsrundgänge.

„Must-see“

Beliebt seien auch die offenen Workshops mit Künstlerinnen und Künstler gewesen. Insgesamt waren mehr als 530 Mitwirkende aus 32 Ländern am Festival beteiligt, hinzu kommen rund 125 lokale Initiativen. Das Medienecho sei laut der Veranstalter „enorm“ gewesen: Das Artforum aus den USA etwa nannte den steirischen herbst ein „Must-see“. Degot betonte, dass der herbst ein internationales Festival sei und bleiben solle, aber man wolle auch mit dem lokalen Publikum in Kontakt bleiben: „Ich glaube, das ist uns gelungen.“

Im Zeichen des Krieges: „Ein wenig prophetisch“

Als Russin unterstrich sie am Freitag auch den Bezug zum Krieg in der Ukraine: „Für mich persönlich wird – so lange der Krieg anhält – jede Ausgabe des steirischen herbstes im Zeichen des Krieges stehen.“ Man habe diesem Thema nicht den Rücken gekehrt, und man sei mit dem Thema „Humans and Demons“ angesichts der Raketen in Nahost auch wieder „ein wenig prophetisch“ gewesen.

Gesamtbudget für die diesjährige Festivalausgabe waren vier Millionen Euro, wobei der Großteil von den Eigentümern Stadt Graz (ein Drittel) und Land Steiermark (zwei Drittel) beigesteuert wurde. 200.000 bis 300.000 Euro konnten durch Sponsoren lukriert werden, und ein Teil der Gelder wird auch durch Förderungen – unter anderem vom Bund – aufgestellt. Die 57. Festivalausgabe im kommenden Jahr wird am 19. September beginnen, kündigte Degot an – es wird die siebente Ausgabe unter ihrer Intendanz sein.