VERSAMMLUNG ZUM PALAESTINA/ISRAEL KONFLIKT Graz
APA/Erwin Scheriau
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Chronik

Pro-Palästinenser-Demo in Graz aufgelöst

Trotz behördlichen Verbots hat Samstagnachmittag in Graz eine Versammlung im Zusammenhang mit dem Palästina/Israel-Konflikt stattgefunden. Laut Polizei konnte die Demo weitgehend friedlich aufgelöst werden, eine Anzeige wird es dennoch geben.

Bereits am Freitag hatte die Landespolizeidirektion Steiermark eine für Samstag in Graz angezeigte Versammlung in Zusammenhang mit dem Israel-Konflikt behördlich untersagt und die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum verstärkt – mehr dazu in Israel-Konflikt: Versammlung in Graz verboten.

VERSAMMLUNG ZUM PALAESTINA/ISRAEL KONFLIKT Graz
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Befreiungsrufe und Palästina-Flaggen

Dennoch hatten sich Samstagnachmittag rund 20 Männer und Frauen am Südtirolerplatz vor dem Grazer Kunsthaus versammelt und unter anderem die Flagge von Palästina geschwenkt. Dabei wurde mehrmals „Free, free Palestine“ sowie „From the river to the sea, Palestine must be free“ gerufen.

Polizeisprecher Heimo Kohlbacher

Laut Polizei wurde die Versammlung genau dokumentiert und es wird Anzeige erstattet.

Manche der Versammlungsteilnehmer trugen ein Palästinensertuch oder T-Shirts mit Palästina-Aufdrucken. Eine ältere Frau meinte zu Journalisten, dass sie schon drei Mal für drei Monate in Palästina gewesen sei und wisse, was Unterdrückung sei. Sie wolle daher Solidarität zeigen.

VERSAMMLUNG ZUM PALAESTINA/ISRAEL KONFLIKT Graz
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Anzeige und eine Festnahme erfolgt

Nachdem die Polizei mit den Demonstranten gesprochen hatte, verließen die Versammlungsteilnehmer in Kleingruppen den Platz in Richtung Herrengasse. Dort trafen diese Personen auf zirka 30 weitere Personen, die sich mit den Kleingruppen solidarisierten. Dort kam es schließlich auch zur Festnahme eines jugendlichen Palästinensers, der in Österreich lebt. Der junge Mann attackierte einen Beamten zunächst verbal und wurde daher weggewiesen. Kurz darauf kehrte er aber zurück und verletzte einen Polizisten leicht im Gesicht. Die Grazer Polizei führte zudem mehrere Identitätsfeststellungen durch, nun werde laut Polizei geprüft, ob weitere Gesetzesübertretungen vorliegen.

Aus Sicht der Behörden wird die Zusammenkunft jedenfalls als Versammlung bewertet, da mehr als zwei Personen beteiligt waren. Die gesamte Situation sei dokumentiert worden und werde anschließend geprüft. Eine Anzeige wird es daher jedenfalls geben. Was dabei herauskomme, werde sich erst bei Sichtung der Aufnahmen zeigen, heißt es.