Autos auf Autobahn
ORF/Georg Hummer
ORF/Georg Hummer
VERKEHR

Grazer Grüne wollen eigene Studie zu A9

Das Land ist klarer Befürworter einer Erweiterung der Pyhrnautobahn (A9) auf drei Spuren – und hat das mit einer Studie untermauert. Jetzt will die Stadt eine eigene Studie in Auftrag geben: Die Pläne hätten nicht zu den Klima- und Verkehrszielen der Stadt gepasst, so die Grazer Grünen.

Im September präsentierte die steirische Landesregierung erste Ergebnisse aus der Rohfassung einer Studie zu einem möglichen Ausbau der A9 zwischen Graz-West und Wildon. Eine dritte Autobahnspur sei alternativlos, hieß es seitens der Landesregierung, um Staus zu verhindern und Landes- und Gemeindestraßen zu entlasten – mehr dazu in A9-Ausbau für TU Graz „alternativlos“ (28.8.2023).

„Verkehr verschwindet nicht einfach“

Anders sieht man das offenbar in Graz: „Wir haben in Graz klare Klima- und Mobilitätsziele beschlossen. Wir wollen den Autoverkehr in der Stadt bis 2040 halbieren. Ich verstehe nicht, wie das mit dem Ausbau einer Autobahn vereinbar sein soll, die direkt nach Graz führt. Der Verkehr verschwindet ja nicht einfach an der Stadtgrenze. Das Land Steiermark kann diesen Ausbau nicht einfach vorantreiben, ohne die Auswirkungen auf den Verkehr in Graz zu berücksichtigen“, so der Verkehrssprecher der Grazer Grünen, Christian Kozina-Voit.

Antrag im Gemeinderat

Die Grünen werden daher in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag beantragen, dass die Stadt selbst fachliche Abschätzungen zu den zu erwartenden Auswirkungen eines Ausbaus der A9 auf die Verkehrsbelastung in Graz durchführt.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne): „Wir alle wissen, dass neue Straßen neuen Verkehr erzeugen. Wir setzen in Graz gerade sehr viele Maßnahmen für den Klimaschutz mit dem großflächigen Ausbau von Öffis und Fuß- und Radwegen. Auch die Koralmbahn und weitere Ausbaumaßnahmen auf der Südbahn Richtung Slowenien sind in diesem Kontext wichtige Meilensteine. Ein Ausbau der A9 würde diese Anstrengungen konterkarieren."

Ausbau für FPÖ „dringend notwendig“

Die FPÖ übte Kritik: „Diese neuerliche Studie ist reine Steuergeldverschwendung. Es liegt eindeutig auf der Hand, dass der Ausbau der A9 im Süden von Graz dringend notwendig und erforderlich ist. Dafür braucht es keinesfalls eine neue Studie, vielmehr wäre Bundesministerin Gewessler (Grüne, Anm.) aufgefordert, ihre verantwortungslose Bestimmhaltung gegenüber dem Ausbau zu beenden und endlich konkrete Umsetzungskonzepte in die Wege zu leiten“, so FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek.