++ THEMENBILD ++ Illustration zu den Themen Energie / Klima / Strom / Energiekosten / Teuerung / Strompreis; Stecker mit Geldscheinen
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Energiesparen: Städte ziehen erste Bilanz

Nach dem drastischen Anstieg der Energiepreise im Vorjahr waren auch die Städte und Gemeinden in der Steiermark dazu angehalten, Energie einzusparen. Die erste Bilanz nach gut einem Jahr fällt durchwegs positiv aus, weshalb der Sparkurs fortgesetzt werden soll.

In der Stadt Graz trat im Vorjahr die erste des dreistufigen Energiesparplans in Kraft – unter anderem wurde die Wasser- und Lufttemperatur in den Grazer Bädern gesenkt, Sehenswürdigkeiten werden seither weniger lang beleuchtet, und auch in den drei öffentlichen Amtsgebäuden wurde gespart. Ein Beispiel, dem auch viele andere Gemeinden folgten – mehr dazu in Gemeinden bereiten sich auf Energiesparen vor (12.9.2022).

Einsparungen von 16 Prozent in Graz

Gut ein Jahr später fällt die Bilanz der Sparoffensive in Graz durchaus positiv aus, bestätigt Magistratsdirektor Martin Haidvogl: „Wir haben im letzten Jahr in der Verwaltung aufgerufen, insbesondere bei der Raumwärme zu sparen, aber nicht nur dort. Wir haben bei den Gängen nicht mehr beheizt, wir haben aufgefordert, möglichst Räume, die durch Homeoffice wenig oder gar nicht genutzt werden, gänzlich unbesetzt bzw. nicht mehr als nötig beheizt zu lassen. Und insgesamt sind wir doch zu erheblichen Einsparungen gekommen: 18 Prozent im Bereich Wärmeenergie, 6 Prozent im Bereich Strom und insgesamt hat uns das eine Einsparung von 16 Prozent gebracht.“ Die Maßnahmen werden laut Haidvogel daher auch weiterhin fortgesetzt.

Gleisdorf sparte 300.000 Euro durch weniger Licht

In Gleisdorf konnte vor allem durch weniger Beleuchtung gespart werden, erklärt Bürgermeister Christoph Stark – so wurde beschlossen, die Straßenbeleuchtung ab 22.00 Uhr, mit Ausnahme neuralgischer Stellen, abzuschalten und erst ab 6.00 Uhr wieder einzuschalten. Dazu wurde laut Stark zweimal auch die Bevölkerung befragt, die das Vorhaben letztlich unterstützt hat.

Mit dem Ergebnis, dass sich die Gemeinde viel Geld erspart hat: „Ein wesentlicher Teil, den die Einsparungen ausmachen, sind bei der Straßenbeleuchtung an sich, denn wir haben etwa 2.000 Lichtpunkte in der Stadt. Im Endeffekt haben wir uns dadurch etwa 300.000 Euro an Stromkosten erspart, in einer Phase, wo sich die Energiekosten in Summe nach oben gegangen sind, wo die Zinskurve nach oben ging und wo Budgets belastet wurden. Und durch diese Einsparungen war es möglich, andere Leistungen, andere kommunale Leistungen aufrechtzuerhalten, die möglicherweise sonst dem Sparstift zum Opfer gefallen wären.“ Im neuen Jahr soll in Gleisdorf mit Bundefördermitteln die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED weiter forciert werden. Zusätzlich würden laut Stark die Heizungen an Schulen auf erneuerbare Energie umgestellt.

Hartberg versorgt Teile mit PV-Anlage

Ähnlicher Tenor auch in Hartberg – Bürgermeister Marcus Martschitsch sagt: „Also die absolute Ersparnis in Zahlen ist relativ klein. Aber, wenn man bloß die verbrauchten Kilowattstunden hernimmt, so ist die Ersparnis doch bis zu 20 Prozent gelungen, vielleicht im Durchschnitt 15 Prozent, die wir wirklich an Geld einsparen haben können.“ In Hartberg werden die Sportstätten und das Hallenbad mittlerweile über eine PV-Anlage auf der Stadtwerkehalle mit Energie versorgt.

Auch Leoben will PV-Anlagen auf Dächern

Diesen Weg will auch Leoben gehen, bestätigt Vizebürgermeisterin Birgit Sandler: „In der Sporthalle Leoben-Donawitz und im Kindergarten haben wir es schon gemacht. Bei der Eishalle und im Rathaus sind auch schon einige Anlagen in Betrieb. Und derzeit prüfen unsere Experten, wo es noch geht, und wir werden sukzessive alle dann langsam umstellen.“

Weiter Sparkurs bei Weihnachtsbeleuchtung

In Leibnitz wurde erst im Sommer die Pumpensteuerung im Städtischen Bad erneuert, wodurch der Stromverbrauch fast halbiert wurde, bestätigt der Leibnitzer Bürgermeister Michael Schumacher; zusätzlich laufe weiter die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED.

Bei der Weihnachtsbeleuchtung wird heuer nur teilweise gespart – Leibnitz etwa bestrahlt wieder nur den Bereich rund um den Hauptplatz, will – in kleinerer Form – heuer aber wieder seinen Eislaufplatz in Betrieb nehmen. In Graz wird die Advent-Beleuchtung auch heuer wieder verkürzt eingeschaltet – dafür aber schon ab Mitte November, also zwei Wochen früher als im Vorjahr. Bei der Weihnachtsbeleuchtung nicht sparen will hingegen Gleisdorf.