Chronik

Weiter Aufarbeitungsbedarf nach Graz-Derby

Die Ausschreitungen rund um das Grazer Stadtderby im Cup-Achtelfinale am Donnerstag werden die beiden Vereine wie auch die Exekutive wohl noch länger beschäftigen: Immer wieder tauchen neue Videos auf – zuletzt eine Hass-Ansprache in der Gruabn.

Das Grazer Derby endete mit einem knappen Sieg für Sturm Graz – mehr dazu in GAK trauert Sensation gegen Sturm nach (sport.ORF.at). Rund um das Spiel gab es einen Polizeigroßeinsatz – es kam zu acht Körperverletzungen; auch zwei Beamte wurden verletzt. Es gab 60 Anzeigen, und zehn Personen mussten aus dem Sicherheitsbereich rund um das Stadion weggewiesen werden.

„Das große Grazer Derby im Achtelfinale des UNIQA ÖFB Cups am Donnerstag war sportlich gesehen ein Feiertag für den Grazer Fußball und Werbung für den Sport. Abseits des Rasens wurde dieses Bild leider nicht aufrechterhalten“, so der SK Sturm in einer Stellungnahme am Samstag.

„Den ganzen Hass lassen wir da heute raus“

Hintergrund ist eines von mehreren Videos, die aktuell auf Sozialen Medien im Umlauf sind: Sturm-Fans schwören sich darin vor dem Fanmarsch von der Gruabn Richtung Merkur-Arena über Lautsprecher mit einer hasserfüllten Ansprache auf den Gegner ein.

Es sind verstörende Bilder, die auf dem Video zu sehen sind: Von hunderten Fans werden vor der alten Holztribüne in der Gruabn unter anderem folgende Worte lautstark bejubelt: „Den ganzen Hass, den wir spüren, den ganzen Hass, den wir in uns tragen, den ganzen Hass, den lassen wir da heute raus!“

„Werden Vorkommnisse aufarbeiten“

Der SK Sturm stelle sich ganz klar gegen jede Form der Gewalt – im Stadion und auch außerhalb, heißt es im Klubstatement weiter: „Jegliche Form der körperlichen Gewalt und des Vandalismus werden vonseiten des Vereins nicht toleriert.“ Man werde die Vorkommnisse rund um das Spiel aufarbeiten und klare Konsequenzen ziehen: „Gemeinsam mit dem Veranstalter dieses Spiels, dem GAK, werden wir an Lösungen für die Zukunft arbeiten.“

Sturm-Fans in der Gruabm
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Sturm-Fans in der Gruabn: „Den ganzen Hass lassen wir da heute raus“

Beim GAK versucht man unterdessen nach außen hin ebenfalls auf Ruhe und Besonnenheit zu setzen, so Obmann-Stellvertreter Matthias Dielacher: „Wir werden das Ganze jetzt einmal vereinsintern aufarbeiten und im Vorstand besprechen. Und erst dann möchten wir uns dazu in der Öffentlichkeit äußern.“