Frau sitzt nachdenklich auf Fensterbank
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Gesundheit

Long Covid: Gemischte Gefühle nach Ankündigung

Während die CoV-Zahlen aktuell wieder steigen, gibt es nach einer Ankündigung des Gesundheitsministeriums eines Long-Covid-Aktionspakets etwas Hoffnung für die österreichweit mindestens 90.000 Long-Covid-Patienten. In der Steiermark sind die Gefühle gemischt.

Long Covid hat viele Gesichter – von einem einheitlichen Krankheitsbild zu sprechen, fällt auch Experten schwer.

„Es ging nichts mehr“

Markus Feiertag aus Gratkorn kennt die Folgen, die eine Covid-Erkrankung auslösen kann, und möchte auch für andere Betroffene aktiv werden: „Ich bin von einer Operation gleich in eine Covid-Infektion gekommen, das heißt, ich habe mich im Krankenhaus zum zweiten Mal infiziert, trotz vierfacher Impfung, und ich bin nicht mehr hochgekommen. Ich habe Schweißausbrüche gehabt, war licht- und lärmempfindlich, habe Migräne-Anfälle bekommen. Es ging nichts mehr, ich bin beim Essen eingeschlafen, ich konnte quasi selber gar nichts mehr machen.“ Mittlerweile gehe es ihm zumindest stundenweise besser.

Referenzzentrum und Aktionsplan angekündigt

Fast vier Jahre nach dem ersten Covid-Fall in Österreich kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) nun die Einrichtung eines nationalen Referenzzentrums, einen Aktionsplan und eine, so Rauch, „vertiefende Kompetenzbildung“ für all jene an, die im Gesundheitssystem tätig sind.

Vom Erfolg der nun angekündigten Maßnahmen ist Markus Feiertag wenig überzeugt: „Ich bezweifle es, weil es natürlich horrende Kosten aufwerfen wird, aber auf der anderen Seite, wenn jetzt die neue CoV-Welle, die ja jetzt auch im Anmarsch ist, noch ansteckender ist – die Bandbreite der Betroffenen wird ja immer größer!“

Misere beginnt bei der Diagnose

Für ihn beginnt die Misere schon bei der Diagnose: „Die Hausärzte sind mit der Symptomatik, die wir aufweisen, völlig überfordert, und wenn ich einen Long-Covid-Patienten habe, braucht es eine spezielle Betreuung.“ Auch würde Long Covid von der PVA noch immer nicht als klinische Krankheit anerkannt werden.

Die Ausschreibung für ein nationales Long-Covid-Zentrum solle, so Minister Rauch, umgehend erfolgen; der nationale Aktionsplan für „postvirale Erkrankungen“ soll bis Sommer 2024 vorliegen.