Schüler in Klassenzimmer
ORF/Akos Heves
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GESUNDHEIT

Infektionen: Schlechte Luft in Klassenzimmern

Die CoV-Zahlen steigen stark und auch andere Viruserkrankungen sorgen dafür, dass Schulklassen viele Krankenstände verzeichnen. Richtiges Lüften würde helfen. Die Lehrergewerkschaft kritisiert, dass seit der Pandemie keine Maßnahmen umgesetzt wurden, und CO2-Messgeräte fehlen.

Auch im Winter heißt es: Fenster auf und lüften, damit die Infektionsgefahr in den Klassen sinkt. Seit der CoV-Pandemie herrsche Stillstand in Sachen Lufthygiene in Schulen, sagt Hannes Grünbichler, Vorsitzender der unabhängigen LehrerInnen-Gewerkschaft ÖLI: „Es hat keine Nachbesserungen gegeben, und wir beobachten, dass es viele Krankenstände gibt beim Lehrpersonal und bei SchülerInnen.“

„Betrifft alle Viren“

Man kritisiert, dass bisher keine CO2-Messgeräte oder Luftaustauscher bereitgestellt wurden: „In den meisten Lehranstalten ist es gleich schlecht, dass die Raumlufthygiene im Zusammenhang mit Bildung und Schulen Beachtung findet. Das betrifft nicht nur Corona, sondern alle respiratorischen Viren“, so Grünbichler.

Forschungsprojekt der TU Graz

Grünbichler erhofft sich aber von einem derzeit laufenden Forschungsprojekt der TU Graz Verbesserungen: In 1.200 Schulklassen wird bis September 2024 CO2 gemessen, und der Wert bzw. ein Lichtsignal zeigt an, wann die Fenster aufzumachen sind -mehr dazu in TU Graz: Neues Lüftungssystem für Schulen (26.7.2022).

Projektleiterin Christina Hopfe kombiniert die Messdaten dann mit den Krankmeldungen in den Klassen: „Wir versuchen, über ein System die Krankheitsfälle auch aufzuzeichnen und dann in Korrelation zu den CO2-Werten zu bringen. Natürlich hoffen wir, dass die Studie dazu bewegt, weit mehr Sensoren in der Zukunft zu installieren.“

Die Ergebnisse werden nach diesem Beobachtungsjahr dem Bildungsministerium übergeben. Laut Hopfe kostet ein Sensor für eine Schulklasse rund 100 Euro. Diese Investition sei Sache der Schulerhalter – das sind meist Gemeinden, Land und Bund.

Land: Gemeldeter Bedarf wurde geliefert

Beim Land kann man die Kritik der Gewerkschaft nicht nachvollziehen – aus dem Büro von Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP) heißt es, dass von den Bundesschulen in der Steiermark ein Bedarf von 116 Luftreinigungsgeräten gemeldet worden sei, und diese seien auch bereits ausgeliefert worden.

CoV: Experten raten zu Impfen und Testen

Seit Wochen sind die CoV-Zahlen im Steigen begriffen, und auch die Spitalsaufenthalte werden mehr. Expertinnen und Experten zufolge bestehe zwar kein Grund zur Sorge, sie empfehlen jedoch, sich impfen zu lassen, sich effektiv vor Ansteckungen zu schützen und sich bei Symptomen unbedingt rechtzeitig testen zu lassen, um Langzeitfolgen zu vermeiden – mehr dazu in Experten raten zu Impfen und Testen (news.ORF.at).