Notstromaggregat
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Chronik

Stromausfall: Es braucht mehr Notstrom

Die Situation nach den starken Schneefällen in der Obersteiermark hat gezeigt, dass viele Haushalte und öffentliche Einrichtungen von Notstromaggregaten der Feuerwehren abhängig sind. Das wirft nun die Frage auf, in wie weit die Steiermark tatsächlich auf ein Blackout vorbereitet ist?

Enorme Schneemassen haben am Wochenende die Steiermark gefordert, teils ist das Strom- und Mobilfunknetz zusammengebrochen. Der Schaden geht in Millionenhöhe, zur vollständigen Behebung werde es sicher drei bis vier Wochen dauern, heißt es – mehr dazu in Schnee: Schadensbehebung dauert Wochen.

Neuralgische Punkte bei längeren Stromausfällen sind etwa Pflegeheime: Ausgefallene Heizungen, kein Strom in Küchen für wärmenden Tee, Pflegebetten, die sich nicht mehr elektrisch einstellen lassen – das sind nur einige wenige Beispiele für Probleme, die ohne Strom in Pflegeheimen auftreten. Am Wochenende wurden alle betroffenen Einrichtungen von der Feuerwehr mit Notstrom versorgt.

Ihre Fragen zur Eigenvorsorge

Heribert Uhl ist heute von 13.00 bis 14.00 Uhr auf Radio Steiermark zu Gast. Sie können ihre Fragen zum Thema Eigenvorsorge unter der Telefonnummer 0316/4690 stellen.

Vieles in Blackout-Plan aufnehmen

Harald Eitner, Katastrophenschutzreferent des Landes Steiermark, nimmt aus dem Stromausfall vom Wochenende einiges für den steirischen Blackout-Plan, der gerade erstellt wird, mit: „Ja, es wird in diesem landesweiten Blackout-Plan sicher die Empfehlung geben, dass sich die Pflegeheime mit Notstrom versorgen, aber auch, dass sie dafür Sorge tragen, dass es eine zusätzliche Wärmeversorgung für den Notfall gibt.“

Das könne man allerdings nur empfehlen – Gesetzgeber sei man nicht, und man könne nur hoffen, dass die Pflegeheime diese Empfehlungen freiwillig aufnehmen und umsetzen. In einigen Fällen sei etwa die Heizung extern bereitgestellt und oft auch abhängig vom Stromnetz.

Je mehr sich selbst versorgen können, desto besser

Auch in Judenburg wurden Pflegeheim und andere öffentliche Einrichtungen über Aggreggate der Feuerwehr notversorgt. Laut Bürgermeisterin Elke Florian wäre allgemein mehr an Service möglich gewesen, wenn es mehr private Notstromaggregate in der Region gäbe: „Genau das ist der Punkt. Wir haben uns überlegt, ob wir am Bauhof ein Notstromaggregat anbieten, damit wir dort eine Wärmeinsel haben. Wir haben natürlich auch zahlreiche Bauernhöfe, da ging es ums Tierwohl, weil Kühe nicht gemolken werden konnten oder Hühnerställe, die kalt geblieben sind. Also es hat mehrere Settings gegeben, wo wir diese Aggregate gut brauchen hätten können. Und je mehr Personen oder Altenheime selbst versorgt sind, umso besser können wir reagieren.“

Insgesamt können regionale Ereignisse wie dieses lehrreich für die allgemeine Blackout-Vorsorge sein, heißt es.

Nahrung und Notwendiges für 14 Tage zuhause haben

Auch der steirische Zivilschutzverband appelliert an die Bevölkerung, für Katastrophen und Notfälle gerüstet zu sein – um eine gute Eigenvorsorge zu treffen, sagt der Geschäftsführer des Zivilschutzverbands Steiermark, Heribert Uhl.

„Eine gute Vorsorge ist auf jeden Fall, Lebensmittel und auch Wasser für zumindest zehn bis 14 Tage zuhause zu haben. Vergessen sollte man auch nicht auf Hygieneartikel, Babynahrung, Tiernahrung, Kerzen und Batterien. Wenn der Strom weg ist, dann wird auch relativ schnell die Kommunikation weg sein – deswegen sollte man auch ein Batterieradio zu Hause haben, denn da bekommt man jegliche Information vom Radio. Und wenn man das nicht hat, hat man vielleicht ein Autoradio. Das geht so lange, so lange man Sprit hat oder so lange die Autobatterie gut ist.“