Monika Leeb aus Eisenstadt fotografiert Sternenkinder
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Soziales

Hospizverein: Gedenkfeiern für Sternenkinder

Am Sonntag wird weltweit der verstorbenen Kinder gedacht. In der Steiermark finden aus diesem Anlass an mehreren Orten Gedenkfeiern für Sternenkinder statt. Organisiert werden diese vom Hospizverein Steiermark.

Beate Reiß leitet die Plattform „Wenn Lebensanfang und Lebensende zusammenfallen“. Als Sternenkinder bezeichnet man Kinder, die während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz danach sterben. Die Feiern finden unter dem Titel „Worldwide Candle Lightning" statt.

Lichtstrahl geht um die Welt

Die Idee dieser Feiern kommt ursprünglich aus Amerika, so Beate Reiß: „Das Grundanliegen ist, dass man Kindern, die zu früh verstorben sind, gedenkt. Man hat das mit einem schönen Gedanken verbunden, und zwar hat man gesagt, jeder sollte am zweiten Sonntag im Dezember um 19.00 Uhr eine Kerze ins Fenster stellen und man hat sich vorgestellt, dass 24 Stunden lang ein Lichtstrahl um die Welt geht."

Reden über Erlebtes

Diese Ideen haben Pfarren, Hospiz- und Selbsthilfegruppen aufgegriffen und gestalten am zweiten Adventsonntag ihre Gedenkfeiern sehr unterschiedlich: „Kerzen sind sicher ein sehr starkes Symbol, aber manchmal ist es ein ökumenischer Gottesdienst, manchmal ein katholischer, manchmal eine Feier, wo Menschen zusammenkommen, wo sie einen Text miteinander teilen." Eingeladen sind alle Menschen, die um ihre verstorbenen Kinder trauern, und die mit anderen Betroffenen ihrer Kinder gedenken wollen – und auch darüber reden wollen.

Feiern und Gedenkstätten

Nach wie vor scheuen sich viele, die Trauer um Sternenkinder anzusprechen, so Reiß: „Ich glaube, es ist ein besonderes Tabuthema, weil es einfach einen Zeitraum betrifft, wo viele Menschen diese Kinder noch nicht gesehen haben bzw. weil dieser Tod so besonders hilflos macht. Man freut sich auf die Geburt, auf ein neues Leben und es tritt genau das Gegenteil ein." Mit diesen Feiern und auch mit den Gedenkstätten, die es in der Steiermark gibt, soll diese Trauer sichtbar gemacht und anerkannt werden, wünscht sich Beate Reiß.