Gesundheit

Kinderpsychiatrie: Ambulanzen stark gefragt

In der Steiermark gibt es derzeit drei Ambulanzen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Einrichtungen in Hartberg, Leoben und Graz seien sehr stark nachgefragt, die Nachfrage könne derzeit aber gut abgedeckt werden, heißt es.

Im Februar 2022 eröffnete in Hartberg die Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie, im Oktober desselben Jahres kam die Tagesklinik dazu – mehr dazu in Neue Psychiatrie für Kinder und Jugendliche eröffnet(25.10.2022). Damit gibt es in der Steiermark derzeit drei Standorte für kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanzen und Tageskliniken.

Bis zu 120 Fälle pro Quartal

Die Auslastung der Ambulanz in Hartberg sei sehr schnell sehr hoch gewesen, sagt Isabel Böge, Primarärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Landeskrankenhaus Graz, Standort Süd sowie der Standorte Leoben und Hartberg: „Wir hatten pro Quartal zwischen 100 und 120 Fälle, die jeweils dann aber ungefähr 160 bis 180 Frequenzen ausgelöst haben – da es ja zunächst Erstvorstellung gibt und dann in Folge Nachkontrollen oder eben psychologische Testung, die sich dem anschließen.“

Seit Oktober 2022 gibt es in Hartberg auch eine Tagesklinik, in der sechs Patienten und Patientinnen parallel für je sechs Wochen betreut werden können – hier habe man im vergangenen Jahr insgesamt 85 Personen betreut. Angebot und Nachfrage würden sich aber nicht nur in Hartberg gut decken – auch in Leoben, so die Medizinerin: „Leoben ist ja schon seit drei Jahren in Betrieb. Auch dort sind die sechs tagesklinischen Plätze in der Regel dauerhaft ausgelastet, und die Ambulanz ist vom Personal her gleich besetzt, das bedeutet also, man hat auch eine gleiche Anzahl an Fällen und Frequenzen.“

Mehr Probleme durch CoV-Pandemie

In Graz komme dann noch eine 24-Stunden-Notfallambulanz hinzu: „Es gibt in Graz zudem an der Uni eine Ambulanz, die den Schwerpunkt auf Essstörungen, ADHS, Autismus-Spektrum-Störungen und Trans-Identitätsstörung legt, sodass sich dort das Patientenaufkommen ein bisschen verteilt. Dennoch hat die Grazer Ambulanz gut 1.000 Frequenzen im Quartal.“ Laut Böge ist man in der Steiermark mit Ambulanzen und Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie sehr gut aufgestellt – auch wenn der Bedarf stetig steigt.

Ein Kinder- und Jugendpsychiater werde heutzutage früher aufgesucht, so die Medizinerin: „Es gibt mehr Diagnostikverfahren, es wird genauer hingeschaut, und dadurch sehen wir ein Stück weit auch mehr Probleme. Zeitgleich hat aber die CoV-Pandemie das Problemspektrum in Richtung Depression, Angst, Zwang verschoben, und dort ist es vermehrt zu Auffälligkeiten gekommen“, sagt Böge. Die Patientinnen und Patienten seien zwischen sechs und 18 Jahre alt, die Hauptgruppe zwischen zwölf und 16 Jahre alt.