Rotes Kreuz Schladming
Rotes Kreuz Liezen
Rotes Kreuz Liezen
Chronik

Alles bereit für Skiweltcup in Schladming

Der Nachtriesentorlauf und das Nightrace locken Dienstag und Mittwoch internationales Publikum nach Schladming. Die Skiprofis stehen bereits in den Startlöchern, die Piste ist laut Organisatoren im Topzustand, und auch die Einsatzkräfte sind gerüstet.

Sportfans kommen diese Woche voll auf ihre Kosten: Mit dem Flutlichtdoppel in Schladming – einem Nachtriesentorlauf und dem Nightrace – sowie der Skiflugweltmeisterschaft auf dem Kulm stehen zwei Megaevents an. Bis Sonntag werden rund 90.000 Fans in der Steiermark erwartet, dazu kommen einige Neuerungen – mehr dazu auch in Schladming und Kulm: Tausende Fans kommen.

Start mit Herren-Riesentorlauf am Dienstag

Den Auftakt macht am Dienstag der Herren-Riesentorlauf (jeweils 17.45/20.45 Uhr, live in ORF1). Manuel Feller will in Schladming jedenfalls alles auf eine Karte setzen: „Schladming ist vom Hang her ein bisschen einfacher zum Attackieren. Das ist etwas, das uns das Alzerl mehr entgegenkommt. Aber es wird sicher wieder ein enges und schwieriges Rennen“, so Feller – mehr dazu in Feller legt Fokus auf Schladming (22.1.2024).

Dass der Riesentorlauf nun vor dem Slalom am Dienstag über die Bühne geht, sei den Vorgaben und Wünschen des Weltverbandes und des ÖSV geschuldet. Die schnelleren Disziplinen sollten üblicherweise immer vor dem Slalom stattfinden. Außerdem spielt die nächste Weltcup-Station Garmisch-Partenkirchen mit zwei Super-Gs am Wochenende hinein. „Es gibt doch mehr im Riesentorlauf als im Slalom, die auch Super-G fahren. Die haben so einen Tag mehr zu Regeneration“, erklärte OK-Chef Andreas Schwab.

Piste in „Topzustand“

Fertig präpariert ist seit Samstag auch die Piste, und Schwab versicherte gegenüber der APA: „Sie ist in einem Topzustand.“ Über 50 Helferinnen und Helfer rund um den WSV Schladming arbeiteten seither tagelang am weiteren Feinschliff.

Auch der prognostizierte Warmwettereinbruch sei keine Gefahr, Temperaturen weit auf der Plusseite sollten daran nichts ändern: „Das ist das 27. Nightrace, bis jetzt ist kein einziges abgesagt worden.“ Schwierig könnte nur ein gewaltiger Sturm werden, „der die Tore umweht“. Und auch Rennleiter Manfred Steiner sagt, man habe alles im Griff: „Mit dem Schlimmsten brauchen wir nicht rechnen, dass richtig viel Schnee kommt, aber es könnte schon sein, dass ein paar Zentimeter kommen – dafür sind wir gerüstet.“ Die Temperaturen werden zum Rennstart laut Prognosen wieder im Minusbereich liegen.

Zahlreiche Beamte und Sonderkräfte im Einsatz

Die beiden Renntage sorgen allerdings durchwegs für sicherheitspolizeiliche Herausforderungen, die allein mit den Kräften im Bezirk Liezen nicht zu bewerkstelligen seien, sagt der Einsatzleiter und Bezirkspolizeikommandant von Liezen, Siegmund Schnabl. Daher werden Polizisten aus der gesamten Steiermark, aber auch Sonderkräfte aus anderen Bundesländern – etwa der Entschärfungsdienst – im Einsatz stehen.

Die Aufgaben der Beamtenschaft umfassen gleich mehrere Bereiche: So soll etwa der Verkehrsdienst für eine reibungslose An- und Abreise sorgen, während Alpinpolizisten im steilen Pistengelände Absicherungsmaßnahmen durchführen werden, und auch Zivilbeamte werden unterwegs sein, um für Ordnung unter den Besuchern zu sorgen.

Fokus auf Alkolenker und Jugendschutz

Laut Einsatzleiter Schnabl werden auch ganz konkrete Schwerpunkte gesetzt: „Auf Alkohol im Straßenverkehr, Jugendschutz und die verbotene Verwendung von Pyrotechnik wird die Polizei besonders achten. Wir versuchen, mit Kontrollen Übertretungen zu verhindern und unsere polizeilichen Aufgaben zu erledigen. Naturgemäß wird viel Alkohol in einem sehr kurzen Zeitraum konsumiert. Damit verbunden rechnen wir an beiden Renntagen mit Verletzungen und einigen kleineren Auseinandersetzungen.“ Gleichzeitig appelliert die Polizei auch an die Eigenverantwortung des Publikums.

Rotes Kreuz mit rund 300 Kräften im Einsatz

Auch das Rote Kreuz rüstet sich für die bevorstehende Eventwoche. Mehr als 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden täglich im Bezirk Liezen im Einsatz stehen. „In Summe stellen fast 300 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die lückenlose Versorgung im Rahmen der drei Großevents sicher.“ Um die Einsätze bestmöglich zu koordinieren, richtet das Rote Kreuz in Schladming und rund um den Kulm eine mobile Leitstelle ein; dazu kommen elf mobile Sanitätsteams als direkter Ansprechpartner im Notfall.

Rotes Kreuz Schladming
Rotes Kreuz Liezen

Von den Großveranstaltungen unberührt bleibe die alltägliche Versorgung der Bevölkerung und Tausender Touristinnen und Touristen im Bezirk, sagte Bernhard Gugl, Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer aus Liezen: So verzeichnet das Rote Kreuz im Bezirk auch ohne Großevents im Winter durchschnittlich mehr als 120 Einsätze am Tag.

Öffentliche Anreise empfohlen

Aufgrund der erwarteten Besucheranzahl ist rund um Schladming und im Speziellen auf der Ennstal-Bundesstraße auch heuer wieder mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen. Gerechnet wird mit mehreren tausend Pkws und einigen hundert Bussen – für sie stehen laut Polizei ausreichend Parkplatzkapazitäten zur Verfügung, es gibt ein Verkehrsleitsystem. Von den Parkplätzen aus ist das Zielstadion der Planai zu Fuß erreichbar, vom Bahnhof Schladming aus dauert es etwa 20 Minuten. Von Salzburg und Wien wurden zudem Sonderzüge nach Schladming eingerichtet.

Die ersten Besucherinnen und Besucher sind bereits in Schladming oder haben sich Dienstagfrüh auf den Weg gemacht. Hauptreiseverkehrszeit ist aber er frühe Dienstagnachmittag, wo dann vor allem auch auf der Pyhrnautobahn (A9) die Gegenverkehrsbereiche zwischen Inzersdorf und Klaus, zwischen St. Pankraz und Windischgarsten sowie zwischen Trieben und Treglwang zu Nadelöhren werden könnten.

Jubiläum mit VIP-Programm

Weil die Schladminger Planai beim 27. Nightrace ihr 50-Jahre-Weltcup-Jubiläum feiert, bietet das diesjährige Programm nach Wunsch der Veranstalter auch einen Rückblick auf fünf Jahrzehnte.

Zur Einstimmung auf die beiden Weltcup-Rennen fand bereits Montagabend die Sportgala im Sporthotel Royer statt. Bei dieser Gala waren auch die besten drei des ersten Weltcup-Rennens in Schladming im Jahr 1973 zu Gast: Franz Klammer, der Schweizer Roland Collombin und Bernhard Russi.

Noch keine fixe Zusage für 2025

Noch unklar ist, ob Schladming auch langfristig mit zwei Rennen im Weltcup-Kalender bleiben wird – eine fixe Zusage für 2025 seitens des Internationalen Skiverbands (FIS) gibt es Schwab zufolge noch nicht. „Es gibt nur einen vorläufigen Kalender von FIS-Renndirektor Markus Waldner. Demnach wären wir schon bis 2026 drinnen, mit beiden Rennen.“

Für den Tourismus sei das jedenfalls ein Gewinn, sagt Matthias Schattleitner, Geschäftsführer der Tourismusregion Schladming-Dachstein: „Wir merken bei den Anfragen der Gäste, dass sie einen Tag länger bleiben als sonst; sonst war es meistens Montag bis Mittwoch, jetzt ist es Montag bis Donnerstag. Einige kommen am Sonntag und machen die ganze Woche voll. Also es zeigt sich schon, dass zwei Rennen die Menschen überzeugen, länger zu bleiben.“