Hubschrauber
ORF
ORF
Chronik

„Leonardo“-Hubschrauber nun im Regelbetrieb

Den neuen „Leonardo“-Hubschraubern, die unter anderem in Aigen im Ennstal stationiert sind, sowie deren Besatzung ist am Dienstag die operationelle Einsatzbereitschaft bescheinigt worden. Damit kann die Flugmannschaft in den Regelbetrieb gehen.

Im März des Vorjahres war am Fliegerhorst Aigen im Ennstal einer der ersten Leonardo-Hubschrauber des Bundesheeres gelandet – mehr dazu in Neuer Leonardo-Hubschrauber in Aigen gelandet (3.3.2023). Insgesamt sollen zwölf der Hubschrauber künftig in Aigen stationiert sein – mehr dazu in Bundesheer soll 2024 gestärkt werden (10.1.2024).

Der Aufbau der neuen Leonardo-Hubschrauberflotte des Bundesheers geht in die nächste Phase: Die ersten zehn Heeres-Piloten haben ihre Ausbildung beendet, das Flugteam kann in den Regel-Betrieb gehen.

Bis dato wurden fünf AW169 nach Österreich geliefert, ein sechstes Exemplar soll noch im ersten Quartal in Österreich landen, heißt es seitens des Verteidigungsministeriums. Bis Jahresende werden weitere drei folgen, womit Ende 2024 den Luftstreitkräften insgesamt neun Hubschrauber zur Verfügung stehen werden.

Operationelle Einsatzbereitschaft bescheinigt

Ein Jahr nach der Landung des ersten Leonardo Hubschraubers in Aigen, wurde mit dem Erhalt der „Initial Operational Capability (IOC)“ nun ein „weiterer Meilenstein“ erreicht, erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Dienstag der Öffentlichkeit im obersteirischen Fliegerhorst in Aigen im Ennstal. Mit diesem Status, der sowohl den Hubschraubern als auch der Besatzung, den Technikern und deren Ausrüstung operationelle Einsatzbereitschaft bescheinigt, sind die Helikopter unter anderem zum Personentransport befähigt. Die Hubschrauber können somit an die Luftstreitkräfte übergeben werden und in den Regelbetrieb übergehen.

Fliegerhorst Aigen
ORF

Assistenzeinsatz und Katastrophenschutz

Ab sofort können die Hubschrauber damit im Assistenzeinsatz und Katastrophenschutz eingesetzt werden und die Aufgaben der ausgemusterten „Alouette III“ übernehmen – etwa den Personen- und Truppentransport, den Windenbetrieb sowie den Transport von Außenlasten bis zu 1.000 Kilogramm, erklärte der Luftstreitkräfte-Kommandant, Gerfried Promberger. Der „Airchief“ freut sich, dass es künftig mit den „Leonardo“ und „Black Hawk“ nur noch ein Zweiflottensystem, geben werde, „was den Betrieb und die Logistik immens vereinfacht“.

Piloten-Grundschulung weiter in Italien

Ende 2023 wurde die Ausbildung der ersten zehn Militärpiloten in Italien abgeschlossen. Im Rahmen der Systemeinführung absolvierten die Hubschrauber über 850 Flugstunden. Die Grundschulung der Piloten werde vorerst auch weiterhin in Italien erfolgen. Die Advanced-Schulung könne ab nun aber schon hier in Österreich mit den Flugtrainern durchgeführt werden, so Promberger.

Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
ORF

Die weiterführende Ausbildung der Piloten umfasst 2024 die Bereiche Typenschulung, Außenlandung, Verbandsflug, Hochgebirgslandung, Tiefflug, Nachtsichtflug und Instrumentenflug, erläuterte der Kommandant der Luftunterstützung Wolfgang Luttenberger. Die volle Einsatzfähigkeit inklusive aller militärischen Fähigkeiten soll schließlich 2028 erreicht werden.

Weitere Investitionen im neuen Jahr

Tanner bezeichnete das Projekt einmal mehr als „Erfolgsmodell“, das als „Vorbild“ für weitere Beschaffungen dienen soll. Sie erwarte sich bei der gerade laufenden Beschaffung der vier neuen Transportflugzeuge C-390 des brasilianischen Herstellers Embraer als Nachfolge für die in die Jahre gekommenen Hercules-Transportmaschinen „dieselbe professionelle Abwicklung und Durchführung“, betonte die Verteidigungsministerin.

Aber auch in den obersteirischen Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg in Aigen im Ennstal soll „massiv“ investiert werden, so Tanner. Insgesamt sollen dafür rund 47 Millionen Euro fließen, etwa werde eine eigenen Typenwerft für die AW169 errichtet. Erfreut darob zeigte sich der steirische Landesrat Werner Amon (ÖVP). Damit sei der Standort gesichert, sagt er.