Chronik

Polizei ermittelt nach tödlichem Sturz in Schule

Nach dem tödlichen Sturz eines Lehrers in einer Schule in Leoben ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Eine Obduktion ergab keine Hinweise, dass etwa ein gesundheitliches Problem wie ein Herzinfarkt zu dem Absturz geführt hatte.

Der 54-Jährige befand sich gegen 10.00 Uhr in einer Leobener Schule, als er aus dem zweiten Stockwerk in das Kellergeschoß stürzte. Schulmitarbeiter setzten einen Notruf ab und leisteten Erste Hilfe; Rettungskräfte konnten den Schwerverletzten am Unfallort kurz stabilisieren, kurze Zeit später erlag der Lehrer aber seinen schweren Verletzungen – mehr dazu in Lehrer stirbt bei Sturz in Stiegenhaus.

Zeugenbefragungen

Die Polizei ermittelt nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft Leoben, wie es zu dem tödlichen Sturz kommen konnte. Polizisten einer nahe gelegenen Polizeiinspektion waren rasch nach dem Vorfall in die Schule und konnten mit einem Ohrenzeugen sprechen, so Polizeisprecher Heimo Kohlbacher: „Es gibt natürlich eine Wahrnehmung, dass hier ein Schrei gehört worden ist. Inwiefern das alle zusammenspielt und hier auch für die Ermittlungen zweckdienlich ist, das ist aktuell in Abklärung.“

Keine Hinweise im Stiegenhaus

Im Stiegenhaus konnten keine Hinweise auf die Absturzursache – etwa ein beschädigtes Geländer – gefunden werden. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen: „Fremdverschulden wird derzeit nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen. Ganz wichtig ist es jetzt, mit Angehörigen zu sprechen, mit der betroffenen Schule zu sprechen. Gibt es irgendwelche Wahrnehmungen, die der Kriminalpolizei zweckdienlich sind? Und es ist ja ganz wichtig zu erwähnen, wir führen diese Ermittlungen für die Staatsanwaltschaft Leoben“, sagt Polizeisprecher Heimo Kohlbacher. Die Befragungen sollen nächste Woche weitergehen.

Schulpsychologe: „Alle Kräfte im Einsatz“

Mittlerweile liegt auch seitens der Schule eine Stellungnahme. Der schulpsychologische Dienst ist im Einsatz, bestätigt Leiter Josef Zollneritsch: „Im Moment ist die Situation gefasst und ruhig. Es wurde alles Mögliche unternommen, um die Lage dort angesichts dieses außergewöhnlichen Ereignisses zu stabilisieren. Es sind alle Kräfte im Einsatz. Das gesamte Helfersystem ist aktiviert.“

Es sei für alle besonders belastend, dass die Hintergründe noch völlig unklar sind, warum der 54-jährige Lehrer in die Tiefe gestürzt ist. Über den tödlichen Sturz würden auch sehr viele Gerüchte in sozialen Medien kursieren, sagt Josef Zollneritsch – auch darüber würde gesprochen.