Impfstoff gegen Masern
APA/GEORG HOCHMUTH
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GESUNDHEIT

Schulimpfungen: Angebot groß – Nachfrage niedrig

Experten rechnen mit einem extremen Anstieg der Masernfälle in den nächsten Wochen, nicht zuletzt aufgrund von Impflücken. An Schulen versucht man dem mit speziellen Impfaktionen gegenzusteuern – das Angebot ist groß, die Nachfrage aber eher gering.

Während die Zahl der CoV-Erkrankten in Österreich derzeit langsam sinkt, mehren sich die Grippefälle, und – wie auch schon vor einem Jahr – die Masernfälle derzeit deutlich: Allein in den vergangenen zwei Wochen verdreifachten sich die Masernfälle in Österreich – mehr dazu in Masern verbreiten sich derzeit rasant.

Große Schwankungsbreite

An Grazer Schulen gibt es das ganze Jahr über gratis Schulimpfaktionen. Angeboten wird grundsätzlich, was im Kinder-Impfplan vorgesehen ist – die Nachfrage könnte besser sein, sagt die Leiterin des Gesundheitsamts, Eva Winter: „Das ist leider ziemlich durchwachsen. Da haben wir eine sehr große Schwankungsbreite von Impfvormittagen, wo wir gerade einmal eine Handvoll Kinder impfen, bis zu Vormittagen, wo das Team am Ende völlig erschöpft ist, weil sie bis zu 150 Kinder geimpft haben.“

Wunsch nach Werbeaktion

Man sei vor allem darauf angewiesen, wie stark der Lehrkörper im Vorfeld involviert sei, so Winter, die sich mehr Bewerbung der Aktionen wünscht: „Nachdem es ganz Österreich betrifft, würde ich das durchaus auch an höherer Stelle angesiedelt sehen, dass man eine Werbeaktion für die Schulimpfung veranstaltet.“

Unterschiede in den Bezirken

Stichprobenartige Anrufe des ORF Steiermark in einigen steirischen Bezirken zeigten, dass die Angebote unterschiedlich sind. In Liezen etwa, wo es derzeit keinen Amtsarzt gibt, werden Impfaktionen einmal pro Woche in der BH angeboten. Im Murtal hingegen gibt es Aktionen an Schulen, die gut angenommen würden – dort wurden an 13 Pflichtschulen im November 100 Kinder geimpft. Dabei wurden bei der Durchsicht der Impfpässe laut der Amtsärztin auch viele Impflücken entdeckt, die aufgefrischt werden konnten.

Auch im Bezirk Graz-Umgebung gebe es ein breites Impfangebot an den Pflichtschulen, sagt Maria Anna Wlasak, die leitende Amtsärztin im Bezirk: „Da geht es um Zeckenimpfungen, um HPV, dann Hepatitis B-Auffrischung und ganz wichtig auch die Meningokokkenimpfung und die Auffrischungsimpfungen Diphterie, Polio, Tetanus und Keuchhusten.“

Impfen an BHs und in Graz möglich

Die bevorstehenden Semesterferien seien ein guter Zeitpunkt, versäumte Impfungen nachzuholen, so der Appell der Medizinerinnen. Möglich ist neben dem Hausarzt oder anderen niedergelassenen Ärzten auch an den Bezirkshauptmannschaften oder an der Impfstelle der Stadt Graz, die auch Nicht-Grazern zur Verfügung steht.