LKH Graz – Kinderklinik
APA/Markus Leodolter
APA/Markus Leodolter
GESUNDHEIT

Kinderklinik durch Masern & Co. gefordert

Influenza, RSV-Virus und CoV: Die Grazer Kinderklinik platzt derzeit aus allen Nähten. 160 bis 170 junge Patientinnen und Patienten werden derzeit pro Tag betreut, dazu kommen auch noch vermehrt Masernfälle – das sorgt für zusätzliche Komplikationen.

Die Notfallambulanz der Kinderklinik ist derzeit täglich voller Patientinnen und Patienten, und speziell die Masernfälle bereiten den Medizinern zusätzlich große Sorgen, vor allem mit Blick auf die noch ungeschützten Säuglinge.

Grazer Kinderklinik
ORF

Masern „großes Problem“

„Das ist ein großes Problem, dass die Symptome am Anfang ja relativ unspezifisch sind: Fieber, gerötete Augen, eventuell Husten. Aber dieser Ausschlag, der typisch ist für Masern, an denen man das dann erkennen kann, kommt einige Tage später. Die Kinder und Jugendlichen kommen eventuell vorher schon mit Fieber und den entsprechenden Symptomen, sitzen dann bei uns im Wartezimmer und haben mit anderen Kindern Kontakt“, sagt Volker Strenger, Leiter der Kinderinfektionsambulanz.

Säuglinge besonders gefährdet – schwere Verläufe

Vor allem Säuglinge seien besonders gefährdet: „Sie können auch bei Masern Komplikationen entwickeln, und das sind aber auch genau die, die noch nicht geimpft sein können – die Masernimpfung gibt es dann ungefähr um den ersten Geburtstag herum. Das heißt, es ist für uns ganz wichtig, dass wir diese Patientinnen und Patienten ausfindig machen und dann entsprechend mit einer Antikörperinfusionen behandeln und schützen, damit eben diese Masern nicht ausbrechen“, so Strenger.

Die Krankheitsverläufe seien mitunter schwer, so der Mediziner, bei Kindern wie bei Erwachsenen: „Das ist wirklich eine schwere Erkrankung, die auch eine hohe Komplikationsrate hat – Lungenentzündung, theoretisch auch Todesfälle“, so Volker Strenger.

Impfpass mitbringen

Elf bestätigte Masernfälle gibt es derzeit in der Steiermark, mehr als 90 sind es in ganz Österreich, Tendenz stark steigend – mehr dazu in Masern verbreiten sich derzeit rasant. Strenger bittet Familien, jedenfalls den Impfpass des Kindes in die Ambulanz mitzubringen und bereits vor dem Einlass in den Wartebereich die Symptome der Erkrankung genau zu nennen, damit Kinder mit Masernverdacht möglichst früh abgesondert werden können.