Untersuchung mit einem Stetoskop aufgenommen am Donnerstag, 22. August 2013, (gestellte Szene).
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Gesundheit

Neuer Leitfaden für kranke Kinder

Am Montag ist in Graz eine Orientierungshilfe für Eltern vorgestellt worden, deren Kinder Krankheitssymptome zeigen. Ärztinnen und Ärzte beschreiben in einer Broschüre, wann der Gang mit den kranken Kindern zum Arzt oder in ein Spital notwendig ist.

Wenn das eigene Kind krank ist, machen sich viele Eltern Sorgen und sind sich unsicher, was zu tun ist. In der Steiermark gibt nun einen Leitfaden für Elternorientierung, wann tatsächlich der Weg zum Arzt oder ins Spital notwendig ist.

„Eltern wollen immer das Beste für ihr Kind, und sie machen sich große Sorgen, wenn es einmal krank ist. Schnell in der Notfallaufnahme eines Krankenhauses Hilfe zu suchen, ist dann oft die erste Idee“, schildert Michael Sacherer, Präsident der Ärztekammer Steiermark. In vielen Fällen sei jedoch die Notaufnahme oder spezialisierte Ambulanz nicht die optimale Wahl. Die Ärztekammer will mit der Broschüre „Wohin mit welcher Krankheit – ein Leitfaden für Eltern“ dem Sturm auf die Notaufnahmen und Ambulanzen entgegenwirken.

Ratgeber von Experten

Der von Ärztinnen und Ärzten verfasste Ratgeber hilft Eltern, die richtige Entscheidung zu treffen: „Unklares Fieber länger als zwei bis drei Tage, starke Bauchschmerzen, starker Brechdurchfall, Schmerzen beim Wasserlassen, Schwindel und Kopfschmerzen, die länger andauern, kleinere Verletzungen“ sind demnach Fälle, die beim Kinderarzt oder Hausarzt abgeklärt und behandelt gehören. In die Notaufnahme sollten Kinder unter anderem mit schwerer Atemnot, Teilnahmslosigkeit, Nackensteife, Krämpfen, offenen klaffenden Verletzungen, starker Blutung, offenen Knochenbrüchen oder mit hohem, nicht senkbarem Fieber. Die Broschüre gibt auch Tipps, welche „Erste Hilfe“ zu Hause sinnvoll ist.

Kinderambulanz LKH Graz
ORF
Oft ist der Weg ins Spital nicht notwendig – die Broschüre bietet Unterstützung

Broschüre liegt in Kindergärten und Volksschulen aus

„Nichts ist schlimmer, als wenn das eigene Kind krank ist. Da ist es gut, eine Navigationshilfe zur Hand zu haben, die einen Abriss über die wesentlichen Symptome gibt, was man selber tun kann und wohin man sich wenden kann“, so Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) über die Idee hinter dem kleinen Heft.

Damit die Broschüre in die Familien kommt, wird sie in Kooperation mit der Bildungsdirektion in der kommenden Zeit in den steirischen Kindergärten und Volksschulen verteilt, zudem werden die Infos auch digital zur Verfügung gestellt. „Wenn so eine Idee an uns herangetragen wird, dann können wir nur begeistert sein“, sagt der steirische Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP).

Kinderärztezentrum in Graz angekündigt

Kornhäusl kündigte zugleich auch die Realisierung der ersten Primärversorgungseinheit (PVE) speziell für Kinder in der Steiermark an: Während in den nächsten Wochen das 14. Zentrum für Erwachsene eröffnet wird, soll in Graz noch in diesem Jahr eine speziell auf Kinder ausgerichtete PVE zugänglich werden; eine weitere sei für die Obersteiermark angedacht – mehr dazu in Erstes Kinder-Gesundheitszentrum in Graz (29.2.2024)